Glas als Alternative zu Plastik
Kunststoff ist beliebig formbar, leicht, langlebig und bruchsicher. Also eigentlich das ideale Material für Vorratsdosen, Trinkflaschen und Lebensmittelverpackungen. Eigentlich, denn ganz unproblematisch ist der Einsatz des wandelbaren Materials nicht.
Warum Kunststoff nicht immer die richtige Wahl ist
Herkömmliches Plastik wird meist aus Erdöl gewonnen, einer fossilen Ressource, die nur begrenzt verfügbar ist. Darüber hinaus drohen durch Ölbohrungen und den Transport von Rohöl Umweltschäden.
Auch die fertigen Kunststoffprodukte sind nicht immer ganz unbedenklich: In Plastik enthaltener Weichmacher kann unserer Gesundheit zusetzen, und durch Mikroplastik werden Gewässer verunreinigt. Schätzungen gehen davon aus, dass es Jahrhunderte dauert, bis Kunststoffe verrotten. Das führt dazu, dass immer mehr synthetische Polymere in unsere Umwelt, und damit auch in unsere Nahrung, gelangen.
Grund genug also, sich nach Alternativen umzusehen.
Glas gibt es wie Sand am Meer: Warum man oft auf Plastik verzichten kann
Es ist transparent, kann vielfältig geformt, eingefärbt oder bedruckt werden: sogenanntes Hohl- oder Behälterglas. Glas ist stabiler und vielseitiger als gedacht und kann häufig anstelle von Kunststoffprodukten eingesetzt werden.
Trinkgläser, Einmachgläser und Vorratsgläser bestehen hauptsächlich aus Quarzsand (Siliciumdioxid). Quarz ist eines der am häufigsten vorkommenden Mineralien auf der Erde, dieser Rohstoff ist also in großen Mengen verfügbar - und problemlos wiederverwertbar.
Glas: Immer wieder verwendbar und einfach zu recyclen
Glasgefäße sind immer auch eine Mehrwegverpackung. Glas nutzt sich nicht ab, kann mit jedem Lebensmittel in Berührung kommen, ist dicht, geruchs- und geschmacksneutral und vor allem kann dieses vielseitige Material komplett und ohne Verluste recycelt werden. Dabei ist Recyclingglas auch noch ressourcenschonend, da beim Einschmelzen von Altglas viel weniger Energie benötigt wird. Glas wird nach dem Gebrauch also nicht zu Müll, sondern wieder zum wertvollen Ausgangsstoff.
Vorratshaltung und Aufbewahrung
Ob Gewürze, Mehl, Zucker, Essig und Öl: Glasprodukte eignen sich sehr gut für die Lagerung von Lebensmitteln, denn Glas ist glatt, dicht und es können keine Stoffe aus dem Material herausgelöst werden, die auf den Inhalt übergehen. Essig und Öl können beispielsweise in eigene Flaschen abgefüllt werden, Trockenvorräte in Papier verpackt gekauft und in Bügelgläsern vor Feuchtigkeit und Schädlingen geschützt gelagert werden. Und Glasgefäße eignen sich sogar zum Einfrieren.
Glasflasche für Getränke, Schraubgläser für Picknick und Büro
Einmachglas statt Konservendose, Milchflasche statt Tüte - es gibt viele Möglichkeiten auf Einwegverpackungen zu verzichten. Wer eine Wasserflasche aus Glas statt aus PET nutzt, kann viel Verpackungsmüll vermeiden. Aber auch beim Mittagessen zum Mitnehmen eignet sich Glas als Alternative zu Kunststoff: Salate, Eintöpfe oder Pastagerichte können in Schraubgläsern mitgenommen, Gemüsesticks und Sandwich in einer Glasdose transportiert werden.
Selbstgemacht statt eingekauft
Wer selber macht, der kann auf viele Kunststoffprodukte und Verpackungsmüll verzichten, oder zumindest den persönlichen Verbrauch reduzieren. Mit der richtigen Vorbereitung kann man die Vorratskammer mit im Glas eingeweckten Fertiggerichten bestücken und Sirup kann einfach selbst hergestellt und in Glasflaschen abgefüllt werden.
Kleinigkeiten machen den Unterschied
Auch wenn es bequemer ist Wegwerfgeschirr und Plastikbecher auf einer Party zu verteilen: nachhaltiger und zudem schöner sind Teller aus Porzellan und echte Trinkgläser. Wem das zu viel Aufwand ist, der kann mit Bambus-Besteck und Finger-Food-Büffet schon viel erreichen.
Wenn Kunststoff, dann lebensmittelgeeignet
Es gibt viele Wege, ohne großen Aufwand auf Kunststoffe zu verzichten. In manchen Fällen geht es aber nicht anders. Wenn Sie Nahrung mit Plastikprodukten in Berührung bringen, dann sollten Sie immer darauf achten, dass diese lebensmittelgeeignet, qualitativ hochwertig und am besten wiederverwendbar sind. Denn eine Salatschüssel aus strapazierfähigem Melamin ist auf lange Sicht besser für die Umwelt als jeden Tag Fertigsalat in der Plastiktüte zu kaufen.
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