Apfelmarmelade selber machen
Im Spätsommer beginnt die Apfelsaison und wer einen Apfelbaum hat, kennt das Problem: Man hat so viele Äpfel, die man zwar mehrere Monate lang lagern kann, aber trotzdem irgendwann verbrauchen muss. Eine schöne und einfache Möglichkeit ist es, aus dem Kernobst eine leckere Apfelmarmelade einzukochen. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn es nur wenige frische Früchte gibt, ist es eine tolle Alternative zur üblichen Beerenmarmelade.
Ich stelle Euch hier zwei einfache Rezepte vor für eine pure Apfelmarmelade und eine aromatische Wintermarmelade mit Äpfeln, Clementinen und Bananen.
Inhaltsverzeichnis
Fruchtige Apfelmarmelade
Dieses Video habe ich meinem kleinen Freund Jonas gewidmet, der nur eine einzige Marmelade gerne isst: Das ist Apfelmarmelade. Und diese Marmelade werde ich ihm zu seinem 5. Geburtstag machen. Das Rezept ist ganz einfach und lässt sich sehr gut von Kindern nachkochen, natürlich mit Unterstützung von Erwachsenen.
Die Erklärungen in meinem Video richten sich speziell an Jonas und alle Kinder, die sich einmal am Einkochen von Marmelade versuchen wollen. Ich zeige Euch darin Schritt für Schritt, wie Ihr das macht. Das Einzige, was Ihr dazu braucht, sind Äpfel, Zitronensaft, Gelierzucker und natürlich Einmachutensilien wie einen Topf, Kochlöffel zum Umrühren, einen Pürierstab zum Zerkleinern der gekochten Äpfel, einen Trichter zum Abfüllen und Gläser mit passenden Deckeln. Und schon kann es losgehen.
Wie Ihr die Äpfel zu einer Marmelade ohne Stücke einkocht und sie durch Heißabfüllung haltbar macht, seht Ihr hier.
Zutaten
- 1 kg Äpfel
- Saft einer halben Zitrone
- 500 g Gelierzucker (2:1)
Zubereitung
Eine große Schüssel mit Zitronensaft und etwas Wasser vorbereiten.
Die Äpfel schälen, in Stücke schneiden und in das Zitronenwasser geben. Die Stücke darin umrühren, damit sie nicht braun werden. Dann werden die Apfelstücke mit etwas vom Zitronenwasser und dem Gelierzucker in einen Topf gegeben, vermischt und aufgekocht.
Das Ganze lässt man ungefähr 20 Minuten köcheln, bis die Äpfel weich sind. Dabei ab und zu umrühren.
Wenn die Äpfel weich gekocht sind, werden sie mit dem Pürierstab oder mit einem Kartoffelstampfer zerkleinert, bis keine Stücke mehr drin sind.
Eine Gelierprobe machen, Schaum abschöpfen und die Marmelade heiß in saubere Gläser abfüllen. Dafür kann man eine Kanne und einen Einfülltrichter verwenden. Wichtig ist, dass es zügig geschieht und die Gläser sofort verschlossen werden.
Danach werden die Gläser für 5 Minuten auf den Kopf gestellt, damit auch der Deckel erhitzt wird.
Apfelmarmelade mit Clementinen und Bananen
Meine Freundin Ingrid gab mir den Tipp, doch mal eine ABC-Marmelade einzukochen. Was das ist? Es ist eine typische Wintermarmelade mit Früchten, die man zu dieser Zeit häufig im Haus hat wie Äpfel, Bananen und Clementinen. Auf die Idee ist Ingrid nach Weihnachten gekommen, als sie noch jede Menge Äpfel und Clementinen von den Feiertagen übrig hatte. Herausgekommen ist eine ganz besondere Marmelade mit einer tollen Konsistenz und einem wunderbaren Aroma.
Verwendet für die Marmelade bitte nur frischen Saft und keinen aus dem Tetrapak, weil der gekaufte Saft oft pektinauflösende Mittel enthält. Das verursacht, dass die Marmelade oder das Gelee nicht gelieren können.
Wenn Ihr die heiß abgefüllten Gläser auf den Kopf gestellt habt und wieder umdreht, ist es besonders bei musartigen Marmeladen sinnvoll, das mit einem speziellen Schwung zu machen. Dadurch rutscht die Marmelade aus dem Deckel raus nach unten und verklebt den Deckel nicht. Wie Ihr den 'Marmeladenschwung' macht, seht Ihr ab Minute 6:31.
Fragen und Antworten
Zuschauer: Welche Äpfel sind am besten für die Marmelade geeignet?
Steffi: Man sagt immer, dass Äpfel mit 'lockerem Fruchtfleisch' gut wären, z. B. Braeburn. Ich finde aber fast jeden Apfel für Mus interessant, nur aromatisch muss er sein. Aber selbst, wenn er das nicht ist, kann man mit Zimt, Vanille oder Tonkabohne und etwa Zitrone nachhelfen. Wovon ich allerdings abraten würde, sind bittere Holzäpfel oder andere wilde Äpfel, die bereits beim Probieren einen bitteren Geschmack haben.
Auf den Verpackungen steht ja immer, dass man die Marmelade nicht länger als 8 Minuten kochen lassen darf. Du machst das hier ja anders. Könntest Du mir das erklären?
In den Gelierzuckern ist zusätzlich Pektin beigemischt und das reagiert in manchen Fällen nicht so gut auf zu lange Hitze. Irgendwann denaturiert er. Das kann aber manchmal auch erst nach 15 oder 30 Minuten passieren. Daher kannst Du es ruhig ein klein wenig länger als 8 Minuten köcheln lassen.
Ich kenne nur die ACE-Marmelade mit Äpfeln, Orangen und Karotten (ACE steht für die enthaltenen Vitamine, wenn denn noch welche drin sind). Ist auch sehr lecker. Und meine eigene Kreation von Wintermarmelade ist mit Kürbis, Äpfeln und Marzipan. War aus einer Not geboren, weil von der Weihnachtsbäckerei noch einiges an Marzipan übrig war und der Kürbis sollte auch weg.
Das sind sehr schöne Anregungen, danke!
Schön dass Du mal Wintermarmeladen vorstellst! Ich liebe sie! Aus diesem Grund habe ich auch schon genau solche Kombis gemacht - mit und ohne Rum! Außerdem kann ich empfehlen, mal mit Kürbis-Orangenfilets und Apfelsaft oder Orangensaft zu experimentieren. Was ich auch sehr gerne mag, sind Kombis aus Zitrone mit kleingeschnittener Schale und Ingwer! Oder Glühwein mit Zitronat und Orangeat und Mandeln. Traum! Oder Ingwer-Banane-Apfel. Oder Kumquats mit Khaki! Oder aus getrockneten Pflaumen, Datteln und Feigen, erst eingeweicht in viel Rum und mit fast keinem Zucker, Aufstriche zu machen.
Abgesehen davon, dass ich bis vor kurzem das Wort 'Wintermarmelade' in dem Ausmaß noch nicht wahrgenommen hatte, geben Deine jetzigen Anregungen ja noch viel mehr Raum! Vielen Dank, toll!
Ich würde außer der Vanille noch etwas Abrieb von der Orange zugeben.
Ein bisschen Orangenschale passt da sicher gut hinein!
Jetzt weiß ich, warum meine Marmelade, also Früchte und Saft, nicht geliert ist. Das mit dem Pektinhemmer im Saft war mir nicht bekannt - wieder was gelernt!
Prima!
Direktsaft aus Flaschen geht auch nicht?
Wenn es selbst eingekochter Saft ist, ist es gar kein Problem. Mit kommerziellem Direktsaft müsste man es versuchen. Theoretisch dürfte da kein Antipektinmittel drin sein. Praktisch bin ich nicht sicher.
Die Marmelade könnte man eventuell gut für Kuchen verwenden.
Ja, das passt sicher gut!