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Apfelmus und Apfelstücke haltbar machen

Äpfel haltbar machen in Form von Apfelmus oder kleinen Stücken, geht schnell und ist sehr praktisch. Besonders wenn man - wie ich - eine große Menge leckerer Gartenäpfel geschenkt bekommen hat. Durch das Einkochen braucht man sich nicht sofort entscheiden, was man damit anstellen möchte, und hat einen Vorrat, auf den man jederzeit zurückgreifen kann, um z. B. in Nullkommanichts Apfelkuchen, Apfelstrudel oder Apfeltarte zu zaubern. Hier zeige ich Euch, wie man Äpfel auch ohne Zucker haltbar bekommt und Apfelstückchen für eine Kuchenfüllung einkocht.

Apfelmus ohne Zucker haltbar machen

Apfelmus ohne Zucker haltbar machen, geht das überhaupt? Ja, es geht! In meinem Video erkläre ich Euch, was Ihr dabei beachten müsst und wie Ihr verhindern könnt, dass sich am Glasrand Schimmel bildet. Denn da gibt es eine kleine Problematik: Während man das eingekochte Apfelmus in Gläser füllt, fällt die Temperatur, der Luftraum zwischen Rand und Einkochgut sinkt meist unter 80 °C. Mikroorganismen können sich im verschlossenen Glas bei fehlender Hitze nach Lust und Laune vermehren.

Das führt zur Schimmelbildung. Damit das nicht passiert, pasteurisiert man die gefüllten Gläser am besten nach. Wie Ihr das macht, erfahrt Ihr hier.

Zutaten

  • Äpfel
  • Zitronensaft
  • Wasser

Zubereitung

Äpfel waschen, optional schälen (ich lasse die Schale wegen des Aromas dran), vierteln, entkernen und entstrunken. Apfelstücke in eine Schüssel mit Zitronenwasser geben, damit sie nicht braun werden.

Äpfel abseihen, mit wenig Wasser in einen Topf füllen und aufkochen. Für 30-40 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind, und dann pürieren.

Apfelmus in saubere Gläser abfüllen und verschließen.

Topf mit einem Baumwolltuch auslegen und gefüllte Gläser draufstellen. Soviel Wasser in den Topf gießen, dass die Gläser bis kurz unter dem Rand im Wasser stehen. Das Wasser sollte die Temperatur der Gläser haben.

Wasser erhitzen, bis es anfängt zu köcheln. Dann ist die benötigte Temperatur von über 80 °C erreicht. Gläser für 10 Minuten im simmernden Wasser lassen.

Gläser herausheben und auf einem Tuch abkühlen lassen.

Ob Ihr Apfelmus mit oder ohne Zucker herstellt - auf diese Weise ist es lange haltbar. Da der Luftraum im Glas auf über 80 °C erhitzt wurde, seid Ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite und verhindert, dass sich Schimmel bilden kann.

Apfelstücke im Glas haltbar machen

Ich habe von meiner Schwiegermutter ganz viele Äpfel bekommen und die mussten zügig verarbeitet werden. Da man ja nicht immer Apfelmus machen möchte, habe ich mir etwas anderes ausgedacht: Ich habe die Äpfel in Stückchen für eine haltbare Apfelfüllung eingekocht, mit der ich jederzeit eine superschnelle Apfeltarte oder leckere Apfeltaschen herstellen kann.

Zutaten

  • Apfelstückchen
  • Saft einer halben Zitrone oder 1 TL Vitamin C für Zitronenwasser
  • Nach Wunsch: Zucker und Gewürze wie z. B. Zimt, Vanillezucker, Muskatnuss, Ingwer
  • Wasser

Zubereitung

Äpfel wie oben beschrieben vorbereiten, in Zitronenwasser legen und umrühren, damit sie nicht braun werden. Apfelstückchen aus dem Zitronenwasser nehmen und in einer Schüssel mit Zucker und Gewürzen (nach Geschmack) mischen und abschmecken.

Rohe Apfelstücke randhoch in Gläser füllen, verschließen und 30 Minuten bei 90 °C im Topf, Dampfgarer, Backofen oder Einkochautomaten einkochen. Die Einkochzeit beginnt, wenn das Wasser im Topf die Zieltemperatur erreicht hat.

Gläser nach der Einkochzeit herausheben und auf einem Tuch abkühlen lassen.

Tipp: Um eine blitzschnelle Apfeltarte herzustellen, nehme ich eine 24er-Springform, lege sie mit Blätterteig aus und streiche die Apfelfüllung darauf. Das Ganze kommt dann bei 180 °C für ungefähr 15 Minuten in den Backofen, bis die Äpfel etwas gebräunt sind. Zum Schluss streue ich etwas Vanillezucker darüber. Für eine 24er-Springform reicht ein Glas mit einer Füllmenge von 300-400 ml aus. Ideal für eingekochte Apfelstücke sind WECK-Gläser, weil sie ein größeres Volumen haben und leicht zu befüllen sind.

Wie Ihr mit eingeweckten Früchten wie z. B. Apfelstücken Obstkuchen herstellen könnt, erkläre ich Euch HIER.

Fragen und Antworten

Zuschauer: Wieso kann ich denn die Gläser beim Apfelmus nicht auf den Kopf/Deckel stellen? Bei der Marmelade hast Du das doch auch eine Minute lang gemacht.

Steffi: Häufig ist das Mus schon so abgekühlt, dass es selbst beim Umdrehen nicht mehr die Temperatur erreicht, die es braucht, um den Kopfraum von Mikroorganismen zu befreien. Wenn Du es allerdings schaffst, schnell und heiß genug zu arbeiten, ist auf den Kopf drehen völlig legitim. Viele schaffen es aber nicht - ist ein Erfahrungswert, deshalb habe ich diese Möglichkeit in diesem Video unter den Tisch fallen lassen.

Kann man auf diese Weise auch kalt pürierte Früchte haltbar machen?

Ja, das geht. Die 'normale Art' generell Früchte haltbar zu machen, geht folgendermaßen: kaltes Fruchtmus ins Glas und dann für 30 Minuten bei 100 °C einkochen.

Kann man die Pasteurisierung auch im Nachhinein machen bzw. innerhalb von 24 Stunden?

Ja, aber dann würde ich es länger machen, denn das ganze Mus muss einmal komplett auf über 80 °C erhitzt werden. Ist es noch einigermaßen heiß, geht es schneller.

Wäre das auch möglich, wenn ich die Gläser auf den Kopf stelle, sodass dann nicht diese Luftschicht ist und ich es nicht noch einkochen muss?

Das kann leider etwas problematisch werden, weil der Zuckergehalt ziemlich niedrig ist und das Mus beim Abfüllen meistens schon sehr an Temperatur verliert. Einkochen ist sicherer.

Manche Gläser haben gepoppt nach dem Sterilisieren im Topf und manche nicht. Sind sie trotzdem gut sterilisiert?

Wenn die Gläser kleiner sind und nicht genügend Luftraum da ist, um einen Unterdruck zu bilden, kann das passieren. Wichtig ist ja letztlich, dass alles 'heil' bleibt.

Kann man das Nachpasteurisieren auch in der Mikrowelle machen?

Ich denke, das ist etwas unglücklich, da der Deckel ja nicht mit rein darf. Ich denke, aber auch ohne Deckel ist die Temperaturverteilung in der Mikrowelle zu unkalkulierbar zum Einkochen. Marmelade kann man darin machen, allerdings bevor man sie in die Gläser füllt. Aber auch hier würde ich immer einen Topf bevorzugen.

Ist es schlimm, wenn man über 100 °C geht? Ich kann es bei meinem Kochtopf nicht messen und gehe daher immer auf kochend, damit ich sicher bin.

Mit Wasser und ohne Druck kommst Du nie über 100 °C. Mit kochend/siedend liegst Du gut. Weit drunter sollte es aber nicht sein.

Kann man nicht auch im Backofen ohne Wasser die Gläser reinstellen bei 80-100 °C?

Nein, leider nicht. Die Dichtungen leiden unter der trockenen Hitze. Es sollte in jedem Falle eine feuchte Hitze sein.

Kann man die Äpfel aufkochen, anschließend durch die Flotte Lotte drehen, erneut aufkochen und dann abfüllen?

Ja, das geht!

Wenn die Apfelmasse nach Behandeln mit der Flotten Lotte erkaltet ist, reicht dann ein Nachpasteurisieren von 10 Minuten bei 90 °C, oder besser 30 Minuten bei 90 °C?

Bitte 30 Minuten bei 90 °C.

Ich habe keinen Pürierstab. Kann ich die Äpfel vor dem Aufkochen schon im Standmixer pürieren? So mache ich es beim Marmeladekochen auch und es klappt wunderbar.

Die Äpfel müssten dafür sehr weich sein, dann müsste es eigentlich gehen. Das wäre lange nach dem Kochen. Allerdings geht es auch sehr leicht mit dem Kartoffelstampfer, sobald die Äpfel weich sind. Da braucht man dann gar keine Maschine.

Apfelmus ohne Zucker haltbar machen: Kann man das zusätzliche Einkochen weglassen?

Das kann etwas problematisch werden, weil der Zuckergehalt ziemlich niedrig ist und das Mus beim Abfüllen meistens schon sehr an Temperatur verliert. Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Einkochen ist sicherer.

Ich habe mit Twist-Off-Gläsern Apfelmark, also weichgekochte, pürierte Äpfel, eingekocht. Die eine Hälfte hat gut geklappt, bei der anderen Hälfte der Gläser kann sich das Vakuum nicht entscheiden. D. h., wenn man den Deckel reindrückt, klickt es und es sieht so aus, als wäre ein Vakuum vorhanden. Nach einer Weile, so nach ein paar Tagen, klickt es nochmal und der Deckel ist wieder oben, lässt sich aber wieder reindrücken und hält wieder eine Weile unten. Woran könnte es liegen?

Der Luftraum ist zu wenig, um genügend Unterdruck zu bilden. Wenn Du das nächste Mal etwas weniger einfüllst, bleibt der Deckel drin. Gut ist aber: Wenn sich der Deckel 'nicht entscheiden' kann, bedeutet es, dass er dicht ist und sich kein Schimmel bilden wird; vorausgesetzt, es wurde heiß genug abgefüllt oder nachpasteurisiert.

Ich habe eine Frage zum Thema Einkochen, im WECK-Buch steht auch drin, dass man die Kirschen vorkochen und dann erst einkochen muss. Ich kenne es von meiner Oma anders. Egal welches Obst in die Gläser füllen, Wasser drauf und dann 30 Minuten einkochen. Ohne Zucker am besten, dann kann man es für alles benutzen, ob für Kuchen oder für Nachtisch. Machen wir das jahrelang falsch?

Nein, ich wüsste keinen Grund, warum die Kirschen vorgekocht werden müssten. Es kann sein, dass es in bestimmten Rezepten so gemacht wird, aber es hat keinen technischen Grund. Kirschen reagieren wie jedes andere Obst. Ihr habt es also nicht jahrelang verkehrt gemacht.

Kann ich Apfelstückchen auch im Schraubglas einkochen?

Na klar.

Muss das Einfüllgut, also die Äpfel, im Glas mit Flüssigkeit bedeckt sein?

Nein, muss es nicht. Allerdings bräunt der Apfel mit der Zeit weniger, wenn man Flüssigkeit zutut. Das ist nun wieder für den Apfelkuchen nicht so gut.

Ich habe mir das WECK-Buch gekauft. Da steht, dass man Kernobst im SKT Stufe 1 für 10-12 Minuten einkochen soll. Das funktioniert auch so oder nur wie Du es im Video gezeigt hast?

Ich denke schon, dass das geht. Nur ist es möglich, dass die Früchte dabei ihre Struktur verlieren, weil der Druck auch noch seinen Teil tut. Aber das kannst Du sicher mal ausprobieren!

Ich habe bereits ein paar Gläser Apfelstücke eingekocht. Ich habe dafür das Glas mit Zuckerwasser aufgefüllt und im Gegensatz zu den Birnen schwimmen die Äpfel oben auf. Ich hatte Sorge, sie wären nicht haltbar, wenn sie nicht mit Flüssigkeit bedeckt sind. Nun sehe ich, dass Du keine Flüssigkeit hast. Dann ist wohl alles ok?

Wenn Du auch mit mehr Flüssigkeit heiß abgefüllt hast, ist es ganz normal, dass die Stücke oben schwimmen. Da keine Mikroorganismen mehr drin sind und auch keine reinkommen, ist es trotzdem haltbar. Nur beim Einlegen ist das 'im Wasser getaucht sein' ein Thema.

Ohne Flüssigkeit in die Gläser? Hab ich das richtig gesehen?

Ja, ohne Flüssigkeit. So klappt es besser mit dem Kuchen, der dann kommen soll. Die Flüssigkeit ist nicht wichtig für die Haltbarkeit. Wichtig dafür ist ausschließlich die Hitze.

Bei mir ist es leider nichts geworden. Alle Gläser schimmelig.

Das tut mir leid! Wenn alle Gläser geschimmelt sind, ist die Apfelfüllung nicht heiß genug gewesen, als sie abgefüllt wurde. Bei so etwas ist es gut, beim nächsten Mal nachzupasteurisieren, also geschlossene Gläser 10 Minuten in fast kochendem Wasser simmern lassen. Hier zeige ich z. B. wie das geht: Video. Probiere es doch einfach nochmal!

Benutzt Du hier ein spezielles Dampfgargerät oder einen Ofen mit Dampfgarfunktion?

Es ist tatsächlich 'nur' ein Ofen mit Dampfgarfunktion. Ich koche darin schon seit gefühlten Ewigkeiten ein und es funktioniert sehr gut.

Ich habe einen kleinen Tipp, wenn man Äpfel schält und das Kerngehäuse rausgemacht hat, braucht man das nicht wegwerfen. Alles ins Wasser geben und einmal aufkochen, dann für 1 Stunde ziehen lassen. Abgießen und die Flüssigkeit auffangen. Daraus kann man prima Apfelsirup machen.

Das ist eine super Idee!

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