Bohnensalat einkochen
Meine Freundin Corinna und ich haben einen Garten, den wir zusammen bewirtschaften. Darin wollte sie unbedingt Bohnen anpflanzen. Gesagt, getan. Herausgekommen sind wunderbare grüne und gelbe Bohnen, die Corinna auf die Idee gebracht haben, einen Bohnensalat nach einem alten überlieferten Rezept ihrer Mutter mit Zugabe von etwas Meerrettich haltbar zu machen.
Bohnensalat im Glas haltbar machen
In unserer Steffi-Corinna-Koproduktion zeigen wir Euch, wie Ihr diesen leckeren Bohnensalat im Glas leicht nachkochen und haltbar machen könnt.
Am Ende des Videos erfahrt Ihr Interessantes zur Haltbarkeit & Sicherheit von eingekochtem Gemüse, und es erwartet Euch ein lustiger Streich, den wir mit Corinna, die auch unsere Kundendienstleiterin ist, getrieben haben. In einem spontanen 'Verstehen Sie Spaß?'-Plagiat haben wir eine fingierte Verkostung des leckeren Bohnensalats speziell für Corinna inszeniert. Darin probiert Steffi den Salat und muss ihn ausspucken, weil er - angeblich - ganz schrecklich schmeckt. Und Ihr seht Corinnas erschrockene Reaktion darauf …
Zutaten
- 1 Kilo frische Bohnen, z. B. im Mix mit 500 g gelben und 500 g grünen Bohnen
- 1 Stück Meerrettich, ca. 7 cm
- 10 Stängel Bohnenkraut
- 1 Zwiebel
Für den Essig-Sud:
- 1 L Wasser
- 500 ml Essig 5% (gute Qualität)
- 3 bis 4 TL Meersalz
- Zucker je nach Geschmack
Zubereitung
Bohnen putzen und stückeln, Meerrettich würfeln und Zwiebeln in Ringe schneiden. Währenddessen Wasser im Topf zum Kochen bringen und Bohnen darin 5 bis 7 Minuten blanchieren.
Je 2 Stängel Bohnenkraut und gewürfelten Meerrettich in Gläser verteilen. Ideal dafür sind 5 WECK-Tulpengläser à 500 ml.
Die blanchierten Bohnen mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser heben und in den Gläsern verteilen. Der WECK-Einfülltrichter ist dabei eine große Hilfe, damit nichts danebenfällt. Die Zwiebelringe auf die Bohnen legen.
Den Essig-Sud aufkochen und heiß über die Bohnen schütten, bis sie damit bedeckt sind. Die Gläser fest verschließen.
Gläser im Einkochtopf stapeln und darauf achten, dass das Wasser im Topf vergleichbar ist mit der Temperatur in den Gläsern, damit sie nicht platzen. Gläser 60 Minuten bei 100 °C einkochen. Die Einkochzeit beginnt, wenn die 100 °C erreicht sind.
Nach 60 Minuten holt man die Gläser mit Hilfe einer Einkochzange aus dem Topf heraus und lässt sie abkühlen. Nach dem Erkalten werden die Klammern des WECK-Verschlusses abgenommen. Zeigt die Lasche des Einkochrings nach unten und sitzt der Deckel auch ohne Klammern fest auf dem Glas, ist das Vakuum intakt.
Test: Um festzustellen, dass es sich um eine sichere Sauerkonserve handelt, kann man den pH-Wert messen. Liegt er bei 4,6 und darunter, kann man sicher sein, dass keine Botulismus-Gefahr besteht. Unser Bohnensalat hat einen pH-Wert von 3,85 und kann bedenkenlos genossen werden.
Tipp zur Verkostung: Nach Corinnas Empfehlung isst man den Bohnensalat folgendermaßen: Man gießt den Sud ab, bis nur noch etwas davon im Glas ist, schüttet etwas Öl darauf, würzt mit Salz und Pfeffer und rührt um. Dann kann er direkt aus dem Glas gegessen werden. Sehr lecker!
Fragen und Antworten
Zuschauer: Wieder mal ein tolles Video und Eure Rezepte werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Danke dafür! Allerdings habe ich eine kleine Anmerkung. Es wird immer gesagt, dass die Lasche des Ringes nach unten zeigen soll. Beim ersten Mal Einkochen hatte ich schon Sorge, etwas verkehrt gemacht zu haben, denn meine zeigen nach oben.
Steffi: Die Lasche ist nur ein Indiz, ein Hinweis darauf, dass man den Deckel checken sollte, ob er lose aufliegt. Wenn man hunderte Gläser hat, hilft das bei der Kontrolle enorm. Allerdings ist es egal, ob sie nach oben oder unten zeigt. Nur waagerecht sollte sie nicht sein. Aber das Kriterium ist der Deckel: Ist der fest und liegt nicht lose auf, ist alles ok.
Kann ich das Rezept auch mit schon eingefrorenen Bohnen einkochen? Das würde meinen Tiefkühlschrank ungemein entlasten, da ist nämlich die gesamte Bohnenernte vom letzten Sommer drin und die war üppig.
Ja, das geht sogar gut. Aber natürlich müssen die aufgetaut werden. Viel Erfolg.
Reichen wirklich 60 min? Ich habe gelernt, 'alles, was aus der Erde kommt - hier Zwiebeln' muss 120 Min. bei 100 °C. Oder liegt es am Essig? Also dass es sauer ist.
Es liegt am Essig ... Da sind auch Zwiebeln kein Problem.
Ich habe vergessen, Salz hinzufügen, habe soeben Bohnensalat eingekocht. Kann ich es, wenn das Glas erkaltet ist, normal öffnen und noch Salz dazugeben? Essig habe ich hinein gemacht.
Wenn Du das machst, müsstest Du alles nochmal neu erhitzen und haltbar machen. Ich würde vor dem Verzehr salzen. Ich hoffe, das hilft etwas.
Ich vertraue Dir ja blind, muss aber dennoch mal nach den Zwiebeln fragen. Habe gelesen, dass man die nicht roh einkochen sollte. Ist das hier eine Ausnahme, weil es eine Sauerkonserve ist?
Ja, genau, das ist der Grund. Kennst Du Silberzwiebeln? Die sind ja auch roh oder maximal blanchiert. Sauer eingelegt klappt das auch. Wer den Zwiebelgeschmack an sich mag, aber den etwas milder möchte, kann die Zwiebeln auch 2 Minuten blanchieren, also kurz ankochen.
Warum den Essig vorher separat aufkochen? Wenn ohnehin alles zusammen nochmal eingekocht wird?
Es geht um die Hitze. Das Glas braucht beim Verschließen eine gewisse Grundhitze, damit es Vakuum zieht und haltbar bleibt. Je heißer, desto besser!
Ich habe meine Bohnen geschnitten, ca. 7 min gekocht, in Gläser abgefüllt und mit aufgekochtem, abgekühltem Wasser aufgefüllt und nach WECK 120 Min. bei 100 °C eingekocht. Muss ich die Bohnen jetzt nochmals erhitzen vor dem Essen oder kann ich Sauce dranmachen und gleich verzehren? Ich blick da dank dem Botulismus überhaupt nicht mehr durch. Was kann ich direkt essen und was muss ich zuerst nochmal erhitzen. Die Bohnen aus dem letzten Jahr habe ich einfach gegessen, ohne sie nochmals zu kochen, diese hatte ich aber 2 x bei 100 °C 120 min eingekocht.
Bitte schau Dir zu diesem Thema dieses Video an. Das Aufkochen ist nur eine Möglichkeit, sich etwas sicherer zu fühlen. Aber auch, wenn die Konserve länger steht, kann man eigentlich sicher sein und muss es dann nicht noch einmal extra aufkochen. Zudem werden die Bohnen doch mit der Soße angemacht, heiß serviert, oder?
Doktere mit den Fisolen (Bohnen) jetzt bereits über Jahre, einmal schmeckten sie faul, dann wieder zu sauer usw. ... Werden die Bohnen beim Blanchieren nicht im kalten Wasser abgeschreckt?
Das ist ja eine Sauerkonserve. Die Säure sorgt für den Erhalt der Farbe. Sonst hast Du natürlich recht: Kalt abschrecken erhält die Farbe. Dennoch wird die Farbe durch das Einkochen etwas leiden.
Wozu das Blanchieren? Wenn man eine Bohnensuppe macht, blanchiert man ja auch nicht!?
Einmal ist es wegen Keimreduktion. Das Blanchieren im Allgemeinen verringert die Keimlast enorm. Aber auch das Phasin ist bei den Bohnen ein Thema. Beim Blanchieren geht davon viel in das Kochwasser über, weswegen es weggeschüttet werden sollte. Der Rest wird durch das (Ein-)Kochen zerstört.
Könnte ich diese Bohnen auch im Schnellkochtopf einkochen, zum Beispiel 30 Minuten auf Stufe 1?
Ja, das geht. Es sagt in den meisten Gebrauchsanweisungen: 'Essiggemüse 8-10 Minuten bei Stufe 1'.