Fleisch und Fleischersatz als Kühlkonserve
Heute zeige ich Euch, wie man Fleisch oder Fleischersatzprodukte wie Tofu zum Sofortverzehr für mehrere Wochen haltbar machen kann, ohne es wie beim Einkochen zu zerkochen oder einzufrieren. Es ist unheimlich einfach zu machen, man braucht dafür neben den Zutaten nur passende Einmachgläser und die üblichen Küchenutensilien.
Eine Kühlkonserve hält sich im Kühlschrank ungefähr vier bis sechs Wochen, oft sogar länger. Die Zutaten können nach Belieben variieren, so hat man immer etwas Abwechslung dabei und eine schöne Mahlzeit auf Vorrat, wenn es doch mal etwas schneller gehen soll.
Fleisch und Fleischersatz haltbar als Kühlkonserve
Als erstes bereiten wir das Fleisch vor. Ich habe Hähnchenfleisch gewählt, Ihr könnt aber auch jedes Fleisch oder Fleischersatz verwenden. Einfach in mundgerechte Stücke schneiden und nach Belieben würzen.
Dann braten wir es in einer Pfanne an, bis es gar ist und den gewünschten Bräunungsgrad erreicht hat.
Danach füllen wir es heiß in saubere Gläser. Es ist wichtig, die Gläser direkt nach dem Befüllen zu verschließen, um die Wärme für die Konservierung zu nutzen. Den Rand vor dem Verschließen bitte säubern.
Die gefüllten Gläser werden dann für 30 Minuten bei 100 °C eingekocht, um sie haltbar zu machen. Ihr könnt das im Dampfgarer, Wasserbad, Thermomix oder in einem Einkochtopf machen. Die Einkochzeit startet, wenn sich der Dampf ordentlich in dem Behältnis ausgebreitet hat, denn das bedeutet, dass das Wasser kocht und die Wärme ungefähr knapp 100 °C erreicht hat. Wichtig ist, dass der Dampf während des gesamten Prozesses im Behälter bleibt.
Gläser, die möglicherweise kein Vakuum gezogen haben, sind dennoch einige Tage haltbar, das Fleisch sollte aber als erstes verzehrt werden. Oder man kocht es nochmals ein.
Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur, spätestens nach 6 Stunden, kommen die Gläser in den Kühlschrank. Kühlkonserven sind bei korrekter Handhabung absolut sicher. Die wichtigen Punkte bei dieser Konservierungstechnik sind Hitze, Luftausschluss und anschließende Kälte. Die müssen unbedingt eingehalten werden. Durch das Vakuum im Glas ist der Inhalt im Kühlschrank mindestens vier bis sechs Wochen haltbar. Sollte das Fleisch schlecht werden, bemerkt man es an Geruch, Geschmack oder sichtbaren Veränderungen.
Diese Technik ermöglicht es, schnell und einfach Essen zuzubereiten, wenn man wenig Zeit oder Lust zum Kochen hat. Einfach das Glas aus dem Kühlschrank nehmen, den Inhalt erwärmen und genießen. Selbst wenn man noch eine weitere Kühlkonserve mit Gemüse z. B. Auberginen zum Fleisch in die Pfanne gibt, mit frischen Tomaten ergänzt und es nach Belieben würzt, hat man in nur 10 Minuten eine gesunde und frische Mahlzeit.
Ich empfehle, Gläser dafür zu nehmen, die groß genug für eine Portion sind und eine weite Öffnung haben, um sie leicht befüllen und reinigen zu können (z. B. das Sturzglas 186 ml). Sollen 3 oder 4 Personen satt werden, ist das Sturzglas 450 ml ideal. Zum Verschließen ist ein TO-Deckel mit Button sehr hilfreich, an dem man erkennt, dass ein Vakuum im Glas entstanden ist. Passende Gläser findet ihr unten im Zubehör.
Möchtet Ihr mehr über diese Konservierungstechnik wissen, findet Ihr hier weitere Informationen: Die Kühlkonserve
Fragen und Antworten
Zuschauer: Wie ist das denn bitte mit Fisch? Wenn ich den richtig koche (nicht nur 60 °C, z. B. eine Suppe oder Hundefutter daraus mache), kann ich den dann genauso haltbar machen? Und kann man auch eine Mikrowelle zum Pasteurisieren benutzen, z. B. mit WECK-Gläsern (ohne Metallklammern), oder indem ich den Deckel (der bis zur Verwendung in heißem/kochenden Wasser liegt) sofort nach dem Rausnehmen draufschraube?
Steffi: Fisch sollte auch gehen, wenn die Temperaturvorgaben der Technik eingehalten werden (wenn man ihn nur auf 60 °C erhitzt, geht es definitiv nicht!). Allerdings weiß ich nicht, wie es dabei mit der Haltbarkeit danach aussieht. Mikroorganismus-mäßig sollte es aber gehen.
Pasteurisieren in der Mikrowelle: Das geht in jedem Fall, wenn alle Temperaturen und die Technik eingehalten werden. Wo die Hitze herkommt, ist eigentlich egal.
Ich überlege schon eine ganze Weile, ob und wie ich das Thema 'Meal Prep' mal für mich nutzen kann. Dazu sind Deine Kühlkonservenvideos echt klasse. Wie ist das mit Gemüse? Du hattest so schöne Auberginenstückchen, werden die vorher auch angebraten oder so wie Ofengemüse? Kann man da jedes Gemüse verwenden?
Ihr könnt die Kühlkonserventechnik tatsächlich für alles verwenden, solange Ihr die Regeln einhaltet. Ob nun für Solo-Gemüse (ich würde es immer schon komplett fertigmachen, sodass ich es nur noch erhitzen muss) oder ein Brokkoli-Kartoffelgericht oder ganze Aufläufe. Wichtig ist: Einmal durcherhitzt, nach Verschließen noch einmal komplett über 80 °C im Glas und innerhalb von 6 Stunden in den Kühlschrank. Das ist doch echt super, oder?
Kann man so auch gekochte Nudeln, Kartoffeln und Reis pasteurisieren und im Kühlschrank für Wochen haltbar machen? Noch eine zweite Frage: Bei Eingekochtem sagt man immer, NIE die rausgeholten Gläser vor 24 Stunden anfassen, damit sich der Unterdruck bilden kann. Passiert bei den Gläsern nichts, wenn man die nach drei Stunden in den Kühlschrank verräumt? Geht da nicht der Unterdruck auf? Und wenn nicht, warum passiert das bei Eingekochtem, aber da nicht?
Zur 1. Frage: Ja, man kann so auch Nudeln, Kartoffeln und besonders Reis haltbar machen.
Zur 2.: Das habe ich noch nie gehört. Der Unterdruck zieht sich, wenn der Deckel dicht ist, und das, was im Glas heiß ist/war. Das sollte mit der Dauer des Anfassens nichts zu tun haben. Da passiert auch bei 3 Stunden Warten und dem Verräumen nichts.
Ich wüsste gerne, ob es irgendein Rezept für etwas anderes gibt, das ebenso für 30 Minuten bei 100 °C in den Ofen kann. Man macht ja nicht zwei Etagen im Ofen voll mit Fleischkonserven. Ich dachte, es wäre praktisch den Raum gleichzeitig für was anderes zu benutzen, um Strom zu sparen.
Du kannst, was Kühlkonserven betrifft, eigentlich alles auf einmal in den Ofen tun. Ob Aufläufe, Fleisch, Käsekuchen. Es ist nur wichtig, dass alles in den 30 Minuten auch vollständig pasteurisiert ist. Aber wenn man logistisch sinnvoll vorgeht, müsste es gut gehen.
Kann ich auch eingefrorenes Fleisch nach dem Auftauen so verarbeiten und als Kühlkonserve nutzen?
Ja, das geht.