Geröstete Paprika in Öl
Hier stelle ich Euch ein total leckeres Rezept für in Öl eingelegte geröstete Paprika vor und zeige Euch, wie Ihr sie sicher haltbar macht.
Es bedarf bei der Zubereitung ein klein wenig Fingerfertigkeit, aber es lohnt sich!
In Öl eingelegte Paprika haltbar machen
Ich habe für dieses Rezept Spitzpaprika verwendet, die ich von einem Freund direkt aus Sizilien bekommen habe. Aber man kann es genauso gut mit normaler Paprika machen. Ich bevorzuge rote und gelbe, denn grüne Paprika mag ich nicht so gern.
Wichtig ist, wenn wir Gemüse in Öl einlegen wollen, dass wir es vorher erhitzen, damit wir später keine mikrobiologischen Probleme bekommen. Ich habe die Paprika im Ofen geröstet, dadurch werden sie noch aromatischer.
Zutaten
- Paprika, rot, grün und gelb
- Knoblauch
- getrocknete Kräuter (Ich habe Thymianzweige genommen, getrocknet müssen sie sein)
- Olivenöl
Zubereitung
Ofen auf 220 °C vorheizen.
Paprika waschen und trocknen. Den Stiel abschneiden, die Schoten an einer Seite aufschneiden und die Kerne herausziehen. Die entkernte Paprika nebeneinander auf ein Backblech legen, einölen und salzen. So viele angequetschte Knoblauchzehen auf die Paprika legen, wie Ihr Gläser füllen wollt.
Das befüllte Blech in den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 15 Minuten (Spitzpaprika) bis 20 Minuten (normale Paprika) bei 220 °C garen. Ein Auge darauf behalten, weil jeder Ofen anders ist. Anschließend das Blech aus dem Ofen nehmen und die Paprika in ein großes Sieb schütten, das in einer Schale steht. Das Sieb mit Frischhaltefolie oder einem Deckel zudecken und 10 Minuten oder länger stehenlassen, damit die Paprika abkühlt und sich die Haut ablöst. Dann die Haut abziehen, die Paprikastreifen dritteln und die Knoblauchzehen danebenlegen.
Einfüllen: Zuerst etwas Öl ins Glas gießen, dann eine Knoblauchzehe, Thymianzweig oder andere getrocknete Kräuter und Gewürze nach Wahl wie geräuchertes Paprikapulver und Pfeffer sowie die Paprikastreifen hineinfüllen. Zwischen die einzelnen Paprikalagen immer wieder etwas Öl nachgießen.
Am Ende wird das Glas bis zum Rand mit Öl aufgefüllt, um Luftausschluss zu gewährleisten. Sind dennoch Luftblasen im Glas, kann man sie mit einem langen Löffelstiel, den man ins Glas führt, entfernen.
Lagerung
Die Gläser werden im Kühlschrank gelagert. Das liegt daran, dass die Paprika einen höheren pH-Wert als 4,6 hat. Damit ist Paprika nicht so sauer, wie sie sein sollte, damit sich bestimmte Mikroorganismen nicht vermehren können. Wenn Ihr in Öl Eingelegtes im Supermarkt kauft und es probiert, werdet Ihr feststellen, dass es immer recht sauer schmeckt. Denn um es außerhalb des Kühlschranks lagern zu können, wird es nachgesäuert. Ich mag das nicht, denn z. B. schmecken die eingelegten Artischocken aus dem Supermarkt nicht mehr richtig nach Artischocke. Auch gutes Öl sollte übrigens gekühlt aufbewahrt werden. Also ab in den Kühlschrank damit.
Möchte man geröstete Paprika ohne Fett haltbar machen, gib es eine andere Technik: die Kühlkonserve. Wenn Ihr wissen wollt, wie das geht, schaut Euch dieses Video an: Die Kühlkonserve
Und habt Ihr Fragen zu Botulismus und in Öl Eingelegtem, werden Sie Euch in diesem Video beantwortet: Botulismus bei Tomaten und in Öl Eingelegtem
Fragen und Antworten
Zuschauer: Wie lange sind die unangebrochenen Gläser denn im Kühlschrank haltbar?
Steffi: Die Haltbarkeit liegt bei einigen Monaten. Kann aber auch weit länger sein.
Als hättest Du gewusst, dass ich mir wirklich seit Jahren die Frage stelle, warum die in Öl eingelegten Artischocken so sauer sind! Danke! Das Rezept wird, na klar, für den Spätsommer abgespeichert.
Vielen Dank!
Natürlich gibt es immer alternative Arten der Zubereitung, mit Deiner vorgestellten Kühlkonserve bin ich auf der sicheren Seite und bei dieser fast fettfreien Methode - vom Geschmack bis hin zur Sparmethode - mit dabei. Denn Öl kostet recht viel Geld. Deshalb mariniere ich mein Gemüse mit etwas Olivenöl, Zitronensaft, geriebenem Knoblauch, getrockneten Kräutern, Pfeffer und Salz und gare es in der Heißluftfritteuse (damit können auch kleine Mengen kostengünstig hergestellt werden), dann fülle ich es nach Deiner Methode sofort in ein Glas, wie gehabt. Nach Teilentnahme vakuumiere ich das Glas mit Restinhalt und stelle es wieder in den Kühlschrank. Das MHD habe ich noch nicht ermittelt, weil es bisher spätestens nach 10-12 Tagen aufgebraucht war.
Das ist eine gute Methode, danke für's Teilen!!
Um Luft aus den Paprikas herauszubekommen, eignet sich auch bestens eine Runde Kaltvakuumieren (ohne Deckel).
Coole Idee, danke!
Könnte man das Glas auch vakuumieren und macht das Sinn? Habe ein altes, großes Kammervakuumiergerät, das ich für so etwas allerdings noch nie ausprobiert habe. Welche Deckel müsste ich dafür nutzen? Könnte man alternativ auch das Öl erhitzen und das Ganze dadurch haltbar machen?
Ja, man kann das Glas vakuumieren, das erhöht mit Sicherheit die Haltbarkeit. Beim Deckel muss es nur einer sein, der es aushält. Es gibt Twist-Off-Deckel, die mögen das nicht. Sie gehen wieder auf oder die Dichtung macht schlapp. Das ist aber nur selten der Fall. Wenn das passiert, einfach eine andere Deckelsorte nehmen. Bei "richtigen" Kammervakuumierern würde ich nicht unbedingt BLUESEAL Deckel empfehlen, denn da braucht man für das stärkere Vakuum manchmal Sorten, die speziell für das Vakuumieren hergestellt wurden. Aber auch hier: Man kann es einfach probieren, und wenn's geht, geht's. Ich habe dazu ein Video gemacht: Vakuumieren von Einmachgläsern. Zum Öl erhitzen: Ja, kann man machen. Aber auch hier würde ich die Kühlschranklagerung empfehlen.
Wenn ich die Paprika nun mariniere wie für einen Salat, also auch mit ein wenig Essig, aber ohne Öl, kann ich sie dann einkochen, so dass sie dann länger haltbar sind, und dann das Öl erst beim Verzehr hinzufügen?
Ja, das geht auf jeden Fall.
Kann man das Öl noch einmal beim nächsten Einlegen benutzen oder soll man dies entsorgen?
Das Öl hat meistens einen tollen Geschmack angenommen, sodass es sich wunderbar für Dressings eignet. Ich würde es nicht noch einmal zum Einlegen, sondern für ‘normale Küchenanwendungen’ verwenden.
Kann man das auch mit Auberginen machen? Die Spanier machen das so lecker, aber hier kann man es nirgends kaufen. Auch nicht die saure Variante.
Ja, das geht genauso.
Könnte man solch eingelegte Produkte theoretisch auch einwecken bzw. sterilisieren? (Unabhängig von der Konsistenz). Oder ist es nicht möglich, solche Ölkonserven ohne Säuerung haltbar zu machen?
Ja, Du kannst es einkochen. Aber das ist nicht gut für das Öl und die Konsistenz leidet definitiv. Und das Öl wird trotzdem bei Raumtemperatur irgendwann ranzig werden. Ich würde es nicht empfehlen.