Kandierte Früchte im Glas
Kandieren ist eine einfache und traditionelle Methode, um Früchte zu konservieren. Den Früchten wird dabei Wasser entzogen und Zucker hinzugefügt, wodurch sie lange haltbar sind. Kandierte Früchte haben ein intensives Aroma und eine bissfeste Konsistenz. Ob Orangen- oder Zitronenscheiben, Pfirsiche oder Aprikosen - man kann alle Früchte kandieren. Ich habe es nach einem griechischen Rezept mit Sauerkirschen gemacht.
Wie das geht, seht Ihr hier.
Kandierte Kirschen in Sirup eingekocht
Kandierte Sauerkirschen sind eine griechische Spezialität, die meinem Mann und mir bei unserem Kreta-Urlaub als Nachspeise mit Joghurt serviert wurde. Die Kombination aus der Säure des Joghurts und der Süße und Bissfestigkeit der kandierten Früchte ist unglaublich lecker. Ich habe unsere Gastgeberin gleich nach ihrem Rezept gefragt und zu Hause meinen Kirschbaum Friedrich abgeerntet, um es nachzukochen.
Traditionell wird es in Griechenland mit Sauerkirschen gemacht, in manchen Gegenden auch mit anderen Früchten oder Auberginen und Tomaten.
In meinem Video zeige ich Euch, wie ich Gliko Koutaliou (übersetzt: Löffelsüßigkeit) zubereitet habe. Weil sie extrem süß ist, reicht ein Teelöffel davon aus, um z. B. ungesüßten Speisen wie Milchreis einen Aroma-Kick zu verleihen.
Zutaten
- 1 kg entsteinte Kirschen (oder andere Früchte)
- 1 kg Zucker
- 1 Tasse Wasser
- Saft einer Zitrone
Zubereitung
Entsteinte Kirschen (Kirschkerne aufheben) mit 500 g Zucker in einer Schüssel schichten und mit einer Schicht Zucker bedecken. Schüssel in den Kühlschrank stellen und Kirschen darin über Nacht ziehen lassen. Kirschkerne in eine andere Schüssel füllen, Vitamin C dazugeben, damit sie nicht braun werden, und auch in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag Kirschen aus dem Kühlschrank nehmen und in einen Topf schütten. Wasser und restlichen Zucker zufügen. Kirschkerne in ein Mullsäckchen füllen und zu den Kirschen in den Topf hängen. Alles aufkochen und 10-15 Minuten köcheln lassen.
Zur Garprobe mit einer kleinen Schöpfkelle etwas von der Kirschen-Sirup-Mischung auf einen Teller geben und für 5 Minuten in den Gefrierschrank stellen. Danach prüfen, ob die Konsistenz dickflüssig ist. Ist sie das nicht, weitere 5 Minuten kochen lassen.
Danach Zitronensaft zufügen und nochmals aufkochen. Abschäumen und in Gläser abfüllen. Den übriggebliebenen Sirup in Flaschen füllen und verschließen.
Fragen und Antworten
Zuschauer: In meinem Land macht man das mit allen möglichen Früchten, auch noch mit Auberginen, Wassermelonen, Rosenblüten und mehr. Am liebsten sind mir jedoch gelbe Kirschen mit Walnüssen, köstlich. Der Geschmack ist einfach nur unglaublich.
Steffi: Es mit Walnüssen zu mischen, hört sich super an! Vielen Dank für den Tipp!
Wie lange muss ich die Walnüsse wässern und kommt dann die ganze grüne Nuss in den Sirup? Und wie esse ich die Nuss dann? Ist die Nussschale dann weich?
Man legt die 2-3 Wochen ein. Das Wasser muss regelmäßig gewechselt werden. Hier gibt es ein Rezept dafür: https://utopia.de/ratgeber/schwarze-nuesse-rezept-fuer-eingelegte-walnuesse/. Und ja, die Schale wird dann weich und wird mitgegessen.
Karaméla tou koutalioú bzw glykó koutalioú heißt deshalb Löffelsüßigkeit, weil man als Gast bei privaten Besuchen einen (kleinen!) Löffel davon gereicht bekommt. Eine schöne Geste der Gastfreundschaft (wenn man nicht Diabetikerin ist), aber Steffis Interpretation hat auch was. Wenn man sich denn an die Dosierung hält. Mit Orangenschalen liebe ich die Löffelsüßigkeit besonders, die Schalen werden dafür meist aufgerollt und während des Kochens per Zahnstocher fixiert. Oder man besorgt sich einen Becher des himmlischen, picksüßen Zeugs im nächsten griechischen Lebensmittelgeschäft, denn in fast jedem stehen Gläser mit den unterschiedlichen eingelegten Früchten auf der Vitrine. (Nur so für weniger Fleißige oder jene, die vor dem radikalen Abernten von Obstbäumen probieren wollen, erwähnt.)
Sehr erhellend! So macht es ja auch Sinn! 1 TL ist so ziemlich die einzige akzeptable Menge. Das mit den aufgerollten Orangenschalen hört sich super an! Das muss ich unbedingt ausprobieren!
Ich habe mal zufällig etwas sehr Ähnliches gemacht, aber nur mit eigenem Fruchtzucker. Ich hatte etwas überreife, ganz weiche und süße Pflaumen, die ich einfach klein geschnitten in ein Glas getan und eingekocht habe. Die haben Saft gelassen, der dann zu einer sirupartigen Konsistenz gekocht, der die Pflaumen komplett bedeckt hat. Es war auch recht süß, hatte aber auch noch Säure und ein ganz stark konzentriertes Pflaumenaroma, einfach köstlich. So geht es natürlich nur mit Früchten, die von Haus aus sehr viel Zucker haben, aber vielleicht eine Alternative für die, die etwas Ähnliches gerne hätten, aber eben ohne ein Kilo Kristallzucker.
Das ist eine schöne Alternative!