Kürbismus und Chutney selber machen
Herbstzeit ist Kürbiszeit. Aktuell findet man Kürbisse überall und sie bieten die perfekte Gelegenheit, etwas Neues auszuprobieren.
Wie man ein leckeres Kürbis-Apfel-Chutney und Kürbismus ohne Zusätze einfach selber machen kann, zeige ich Euch hier.
Inhaltsverzeichnis
Kürbis-Apfel-Chutney
Ich habe zusammen mit meiner Freundin Ingrid verschiedene Rezepte für Kürbis-Chutneys ausprobiert und letztendlich ein eigenes entwickelt, das wirklich gut gelungen ist. Es ist superlecker, ausgewogen in den Zutaten und vielseitig einsetzbar – als Aufstrich, als Beilage auf einer Käseplatte, zu gegrilltem Fleisch, zum Verfeinern von Soßen, in Salatdressings oder im Kartoffelsalat. Das Chutney gibt vielem erst den richtigen Kick und ist - solange es im Glas verschlossen bleibt - lange haltbar. Geöffnet hält es sich ‘bei guter Führung’ mehrere Wochen lang im Kühlschrank. Man kann dafür jede Art von Kürbis nehmen.
Das Apfel-Kürbis-Chutney ist auch ein wunderbares Geschenk. In hübschen Gläsern mit schönen Deckeln und einem Etikett versehen, ist es ein tolles Mitbringsel. Es ist ganz einfach und schnell herzustellen.
Wie Ihr das macht, zeige ich Euch in diesem kurzen Video.
Zutaten
- 650 g Kürbis, klein gehackt
- 350 g Äpfel, gehackt (am besten feste Äpfel verwenden)
- 3 mittelgroße Zwiebeln, gehackt
- 4 Knoblauchzehen, gepresst
- 3 cm Ingwer, ganz fein gehackt
- 1 TL Kürbisgewürz
- 2 TL Harissa
- 2 TL Salz
- 250 ml Apfelessig
- 150 g Zucker
Das Kürbisgewürz besteht aus 4 Teilen gemahlenem Zimt, 1 Teil gemahlener Muskatnuss, 1 Teil gemahlenen Gewürznelken, 1 Teil gemahlenem Ingwer und 1 Teil gemahlenem Piment.
Zubereitung
Alle Zutaten in einen Topf geben und für 30 Minuten köcheln lassen.
Das Chutney in saubere Gläser heiß abfüllen und verschließen. Ich stelle sie kurz auf den Kopf, aber das ist Geschmackssache.
Und schon ist das Chutney fertig – einfach, oder?
Kürbismus ohne Zusätze im Schnellkochtopf
Kürbismus einzukochen, ist eine wirklich tolle Sache. Denn so hat man es immer zur Hand, wenn man leckere Gerichte mit Kürbis zubereiten möchte, wie z. B. Kürbis-Pie, Kürbis-Brot oder zum Andicken von Suppe. Hier zeige ich Euch, wie Ihr Kürbismus sicher einkocht und was man alles dafür braucht.
Meine Tochter wollte neulich Kürbisplätzchen backen und brauchte dafür Kürbismus, das man nicht so einfach kaufen kann, also haben wir es selbst gemacht.
Das Einkochen von Kürbis ist gar nicht so einfach, denn Kürbis wächst in Bodennähe und hat deswegen eine grundlegende Verkeimung. Zum Zweiten hat er einen gewissen Säuregehalt, der eine besondere Behandlung erfordert. Um reinen Kürbis ohne Zusätze wie Salz oder Zucker zu erhalten, braucht man Temperaturen von über 100 °C, was mit einem Schnellkochtopf oder einem Pressure Canner sehr gut möglich ist.
Zubereitung
Kürbisvorbereitung: Wir haben auf einem Obsthof verschiedene Kürbisse gekauft und sie dann gewaschen, entkernt und in Stücke geschnitten. In diesem Fall hatten wir Kürbisgeschnetzeltes anstatt normaler Stücke, um auf Wunsch meiner Tochter die äußere Kürbishülle zum Gesichterschnitzen zu behalten. Es funktioniert aber beides.
Kochen: Den Kürbis in den Einsatz eines großen Schnellkochtopfs geben, mit dem Minimum an Wasser, das der Topf braucht, und verschließen. Mein Topf benötigt 0,75 Liter, aber normale Töpfe brauchen meistens um die 0,5 Liter.
Einkochzeit: Regler auf Stufe 2 stellen und schnell auf Temperatur bringen. Wenn die höchste Stufe erreicht ist, startet die Einkochzeit. Ursprünglich dachten wir an 30 Minuten Einkochzeit, aber nachdem ich das Kürbismus zum Konservierungsinstitut in Neumünster geschickt habe, stellte sich heraus, dass es nicht steril war. Daher mussten wir die Einkochzeit auf 55 Minuten erhöhen, wie es auch die USDA für Kürbis empfiehlt.
Nach dem Kochen: Nach den 55 Minuten den Schnellkochtopf von der Platte nehmen und warten, bis er von selbst zu öffnen ist. Den Kürbis dann mit dem Einsatz herausnehmen und abtropfen lassen. Das Einkochwasser habe ich zurück in den Schnellkochtopf gefüllt, um die zweite Portion Kürbis zu kochen - diesmal mit Abstandshalter, damit der Kürbis nicht so sehr im Wasser steht. Dann den Kürbis in den Mixer geben und in Gläser füllen.
Einkochen des abgefüllten Kürbismuses: Das abgefüllte Kürbismus muss noch einmal eingekocht werden, um sicherzustellen, dass es steril ist. Dazu 100 °C für etwa 60 Minuten im Dampfgarer, im Wasserbad oder Einkochautomaten einkochen.
Für eine festere Konsistenz: Wenn eine festere Konsistenz benötigt wird, wie für Kürbiskekse, kann man das Kürbismus nach dem Mixen in einer Fettpfanne im Ofen bei 200 °C kochen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Dabei alle 20 Minuten umrühren. Dann in Gläser abfüllen und sicherheitshalber nochmals 30 Minuten einkochen
Haltbarkeit: Dieses Kürbismus ist eine Vollkonserve und damit fast unendlich haltbar. Empfohlen wird, es innerhalb von ein bis zwei Jahren zu verbrauchen.
Viel Freude beim Nachkochen!
Weitere Informationen über das Einkochen im Schnellkochtopf findet Ihr hier.
Fragen und Antworten
Zuschauer: Ich habe keinen Schnellkochtopf, kann ich den Kürbis dann einfach 1 Stunde in einem normalen Topf weich kochen? Und geht später das Einkochen in WECK-Gläsern mit Gummi oder muss man Kürbis in Schraubgläsern einkochen?
Steffi: Theoretisch geht das. Aber die Kochzeit wäre dann mehrere Stunden. Ich tippe mal so auf 4-5 Stunden... Ich würde es nicht machen. Vielleicht kannst Du Dir ja einen Schnellkochtopf zu Weihnachten wünschen? Welches Glassystem Du zum Einkochen verwendest, ist im Grunde egal. Sie funktionieren alle.
Ich würde Kürbis und andere Gemüse gerne "trocken" einkochen, also direkt als Stücke ohne Wasser im Glas und dann ab in den Schnellkochtopf /Pressure Canner. Das vermeidet auch eine mögliche Verkeimung durch das Abfüllen. Hast Du dazu Erfahrungen, Tipps oder Ideen?
Ich fürchte, das wird leider nichts. Die Kochzeit, die ich ja zusammen mit einem Labor ermittelt habe, liegt bei rund 50 Minuten im Schnellkochtopf. Danach wären das keine Stücke mehr. Und die Einkochzeit kommt danach ja nochmals obendrauf. Meine Methode ist die Einzige zur Zeit, die überprüft wurde und die funktioniert. Alle anderen Rezepte arbeiten mit Säure. Selbst im Supermarkt findet man keinen Kürbis ohne Säurezugabe in der Dose.
Was mache ich mit meinem bereits eingekochten Kürbismus? Kürbis wurde im Schnellkochtopf ca. 10 Min. zu Mus gekocht und dann im Einkochglas per Schnellkochtopf auf Stufe II für 30 Min. eingekocht. Muss ich aus Sicherheitsgründen das bereits Eingekochte nochmals sterilisieren, also ein zweites Mal einkochen? Die Menge an Gläsern ist recht hoch, um alles demnächst zu genießen.
Wenn die Gläser älter als 8 Wochen sind, sollte alles geklappt haben. Um sicherzugehen, vor dem Verzehr gründlich durcherhitzen. Nachträgliches Pasteurisieren würde nicht viel bringen, da das Besondere hier ja die lange Kochzeit, nicht die Einkochzeit ist. Das kann bei Dir durchaus geklappt haben, weil es auch darum geht, wie hoch die Keimbelastung zu Beginn war und welche Keime sich angesiedelt haben. Ich drücke Dir die Daumen.
Reicht es auch, den zerkleinerten Kürbis im Backofen (bei 180 Grad?) weichzukochen anstatt im Dampfdrucktopf, den ich nicht habe? Und die durchgegarten Kürbisstücke danach wie im Video weiterzuverarbeiten?
Nein, das reicht leider nicht, denn wir erreichen damit nicht die Temperatur und Zeit die notwendig ist, um den Kürbis keimfrei zu bekommen. Tut mir leid.