Pfirsiche einkochen: Kompott und Soße
Ich hatte ungefähr 10 Kilo Pfirsiche und musste mir überlegen, was ich damit mache. Mein erster Gedanke war: Kompott. Das finde ich super, weil man es so vielfältig verwenden kann, z. B. für Kuchen oder als Dessert. Die große Menge Pfirsiche verleitete mich dazu, ein Experiment zu machen. In allen Kochbüchern steht, dass man die Pfirsiche vorher schälen soll. Daran stören mich 2 Dinge: erstens, dass ich das Schälen von Pfirsichen nicht so einfach finde, wie überall beschrieben wird, und zweitens, dass der Geschmack und die Säure der Pfirsiche in der Schale sitzen.
Also machte ich das Kompott auf zweierlei Weise: mit geschälten und ungeschälten Pfirsichen. Und weil ich die Schalen nicht wegschmeißen konnte, habe ich daraus noch eine leckere Soße gezaubert.
Pfirsichkompott auf zweierlei Weise und Pfirsichsoße
In meinem Video zeige ich Euch, wie ich Pfirsichkompott einmal mit geschälten und einmal mit ungeschälten Früchten herstelle, und erkläre Euch, worauf Ihr bei der Haltbarmachung in Bezug auf die Kerntemperatur achten müsst. Nach der Zubereitung beider Kompott-Varianten gibt es eine Kostprobe. Welche schmeckt wohl besser?
Außerdem zeige ich Euch, wie Ihr aus den übriggebliebenen Schalen eine fruchtig-aromatische Soße einkochen könnt, die super lecker zu Kurzgebratenem schmeckt und sehr gut zum Verfeinern anderer Soßen verwendet werden kann. Was bei meinen Experimenten herausgekommen ist, seht Ihr hier.
Zutaten
- Pfirsiche, klein geschnitten
- Süße, so viel man möchte (Honig, Zucker, Xylit, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft)
- Würze nach Geschmack (Ingwer, Zimt, Kurkuma, Vanille, Tonkabohne, Anis)
Zubereitung
Variante ohne Schale:
Pfirsiche kreuzförmig einritzen und für ca. 1 ½ Minuten in heißem Wasser blanchieren. In kaltem Wasser abschrecken und Schale abziehen.
Pfirsiche in Stücke schneiden und in einen Topf geben. Etwas Honig hinzufügen, umrühren und stehen lassen, bis sich Flüssigkeit bildet.
Das Ganze aufkochen und etwa 10-12 Minuten köcheln lassen, bis die größten Pfirsichstücke mindestens 85 °C im Kern haben (Küchenthermometer benutzen). Mit einer Kelle und einem Einfülltrichter heiß in saubere Gläser abfüllen, sofort verschließen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen.
Tipp: Die Pfirsichstücke müssen bei der Heißabfüllung eine Kerntemperatur von 85 °C erreichen, sonst kann das Kompott schimmelig werden. Ist man sich nicht sicher, sollte man das Kompott in den Gläsern 10 Minuten bei 80 °C nachpasteurisieren.
Variante mit Schale:
Ungeschälte Pfirsiche in Stücke schneiden und ebenso zubereiten wie mit geschälten. Ingwerstücke dazugeben und aufkochen.
Fazit: Das Kompott mit ungeschälten Pfirsichen und Ingwer schmeckt viel aromatischer.
Zutaten
- Pfirsichschalen
- Süße nach Geschmack, z. B. mit Xylit oder Zucker
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Balsamico nach Geschmack
- Gewürze nach Geschmack, z. B. frischer Thymian
Zubereitung
Pfirsichschalen in einen Topf mit Wasser geben, Xylit, Balsamico, Salz und Pfeffer zufügen und aufkochen.
Das Ganze pürieren, abschmecken, nochmals aufkochen und heiß in saubere Flaschen und/oder Gläser abfüllen.
Einen Trick, wie man Pfirsiche einfach entkernen kann, ohne dabei das Fruchtfleisch zu zerstören, verrate ich Euch HIER.
Fragen und Antworten
Zuschauer: Wie lange hält das Kompott denn? Und geht das auch mit WECK-Gläsern?
Steffi: Das Kompott ist sozusagen so lange haltbar, bis es aufgemacht wird. Dann ab in den Kühlschrank, wenn es nicht gleich aufgegessen wird. Geöffnet hält es nur noch ein paar Tage. Bei WECK-Gläsern sollte man noch einmal hinterher für 10 Minuten bei 90 °C einkochen, wie bei Marmelade in WECK-Gläsern. Der Deckel kühlt das Einkochgut runter, weil er so dick ist, deshalb muss es noch einmal erhitzt werden.
Welche Gläser sind für das Kompott am besten geeignet?
Schau am besten mal HIER in unserem Shop. Da hast du eine kleine Auswahl.
Ich habe mit meinen Pfirsichen einen sehr leckeren Eistee gekocht. Kann ich den Eistee genauso wie Saft einkochen oder zieht der schwarze Tee noch nach und das Ganze wird zu bitter?
Ich denke nicht, dass der Tee nachzieht, wenn keine Teeblätter mehr drin sind. Aber Du musst wegen der Haltbarkeit unbedingt auf die Säure achten. Es muss sauer genug sein, wenn Du es heiß einfüllen und so haltbar machen möchtest. Ich arbeite gerade daran, wie man ohne pH-Messgerät Anhaltspunkte bekommen kann, ab wann der pH-Wert von 4,5 oder saurer ist. Ich brauche dafür aber noch ein bisschen.
Kann man das auch mit Äpfeln machen?
Man kann das Kompott, was ich hier gemacht habe, mit jedem Obst machen, ob Aprikose, Nektarine, Erdbeere, auch Apfelkompott, Birnen- und Quittenkompott kann auf diese Weise eingekocht werden! Wichtig ist, die Kerntemperatur zu erreichen. Bei festerem Obst und größeren Stücken dauert es etwas länger.
Ich koche übrigens bei jeder Marmelade, Kompott, Apfelmus und auch roter Grütze die Schale von unbehandelter Zitrone mit. Das ist meine Geheimzutat. Einfach mit einem Sparschäler 2 - 3 Streifen runterschneiden und von Anfang an mitkochen. Kurz vor dem Abfüllen rausfischen. Das verstärkt den Fruchtgeschmack der jeweiligen Zutaten ungemein.
Das ist eine tolle Anregung mit der Zitronenschale, das werde ich auf jeden Fall einmal probieren!