Sirup selber machen
Sirup versüßt unser Leben. Er verleiht Getränken oder Desserts den letzten Pfiff und kann sehr gut zum Herstellen von Blitzlikör oder Aromatisieren von Soßen verwendet werden. Sirup gibt es in allen möglichen Geschmacksrichtungen: als Fruchtsirup aus Obst- und Beerensaft oder als Sirup aus einem Sud aus Blüten, Kräutern, Ingwer oder Karamell. Welche Variante man auch wählt - Sirup lässt sich ganz einfach selber herstellen und haltbar machen. Denn er besteht nur aus Zucker und Saft oder Gewürzsud.
Ich möchte Euch hier aromatische Sirup-Varianten vorstellen und zeigen, worauf Ihr bei den Mischungen und bei der Haltbarmachung achten solltet. Außerdem mache ich ein Experiment mit Minzsirup: Schmeckt er besser mit getrockneter oder frischer Pfefferminze?
Inhaltsverzeichnis
Karamell-Zimt-Sirup nach Yvonne von 'Eve's Zucker-Himmel'
Wir haben Yvonne in Hamburg besucht, die 'Eve’s Zucker-Himmel' auf Facebook ins Leben gerufen hat und unglaubliche Kunstwerke aus Zucker herstellt. Gemeinsam haben wir in ihrer Küche aus wenigen Zutaten einen explosiven Karamell-Zimt-Sirup zubereitet, der sehr gut zu Eis und Desserts schmeckt.
In meinem Video könnt Ihr uns beim Kochen über die Schulter schauen und erfahrt mehr über die interessante Künstlerin und ihre preisgekrönten Kreationen aus Fondant.
Zutaten
- 800 g Zucker
- 800 ml Wasser
- 8 Zimtstangen
- ein wenig Zimtpulver
Zubereitung
Zucker in einem Topf erwärmen und karamellisieren lassen. Ab und zu vorsichtig umrühren, damit nichts anbrennt.
Wenn sich der Zucker aufgelöst und eine goldbraune Farbe angenommen hat, Wasser langsam in die heiße Masse gießen und vermischen. Vorsicht: Spritzgefahr!
Zimtstangen hinzufügen und etwas Zimtpulver einrühren. Den Karamell-Zimt-Sirup abkühlen lassen, die Zimtstangen herausnehmen und Sirup in eine Kanne füllen.
Durch einen Trichter in saubere Flaschen gießen und verschließen.
Orangensirup selber machen
Ich habe ein bisschen herumexperimentiert und einen Orangenglühsirup aus Orangen- und Zitronensaft mit Tonkabohne, Ingwer und Vanille gemacht. Das ist ein Sirup, den man mit heißem Wasser auffüllt, und er ist wirklich gut gelungen.
Im Verhältnis 1:6 oder 1:7 mit heißem Wasser im Glas vermischt, schmeckt der Orangensirup sehr lecker, super aromatisch und ist gesund. Es gibt aber auch andere tolle Verwendungsmöglichkeiten: Man kann mit einem kleinen Schuss Sirup Desserts wie z. B. Vanillepudding aromatisieren und ihnen dadurch einen feinen Orangengeschmack verleihen. Eine andere schöne Idee: den Orangenglühsirup 1:1 mit Rum mischen. Schmeckt super!
Wie Ihr Sirup zubereitet, seht Ihr in diesem Video.
Zutaten
- 800 g frisch gepressten Orangensaft
- 200 g frisch gepressten Zitronensaft
- 1 kg Zucker
- 1/4 TL gemahlene Tonkabohne
- 1 Päckchen Vanillezucker oder Mark einer Vanilleschote
- 1 gehäufter TL Ingwerpulver oder ca. 3 EL Ingwersaft
Zubereitung
Orangen und Zitronen getrennt voneinander entsaften und durch ein feines Sieb filtrieren.
Orangensaft in einen Topf gießen und mit Zitronensaft und Zucker vermischen und aufkochen. Tonkabohne, Vanillezucker und Ingwer hinzufügen und köcheln lassen.
Sirup abschäumen und durch einen Trichter heiß in saubere Flaschen einfüllen und verschließen.
Ingwer-Honig-Sirup haltbar machen
Ich liebe Ingwer, besonders in Getränken. In meinem Video zeige ich Euch, wie Ihr aus einer Ingwerknolle schnell und effektiv frischen Saft presst und daraus mit Honig einen sehr leckeren Sirup zubereiten könnt. Honig enthält rund 80 % Zucker. Um Sirup haltbar zu machen, brauchen wir mindestens 50 % Zucker. Also ist es möglich, so viel Saft dem Honig hinzuzufügen, dass Ihr daraus einen haltbaren Ingwer-Sirup herstellen könnt.
Mit heißem Wasser, Zitrone oder Milch vermischt, lässt sich damit in Sekundenschnelle ein gesundes, wohltuendes Getränk zubereiten, das den Stoffwechsel ankurbelt und Euer Immunsystem stärkt. Hat es Euch dennoch erwischt, lindert Ingwer die Erkältungssymptome und hilft bei Übelkeit und Verdauungsproblemen. In schöne Flaschen gefüllt, ist der Sirup ein tolles Geschenk.
Zutaten
- 400 ml flüssiger Honig (das entspricht einem großen Glas)
- 200 ml Ingwersaft
Wenn der Ingwer-Honig-Sirup mit heißem Wasser oder Tee getrunken wird, kann er auch mit 50 ml Zitronensaft und 150 ml Ingwersaft zubereitet werden. Trinkt man ihn in Milch, sollte man den Zitronensaft weglassen, da Zitrone ausflockt, wenn man sie in der Milch vermischt.
Zubereitung
Ingwerknolle schälen und in Stücke schneiden.
Mit der Press-Schnecke oder dem sogenannten Slow Juicer Saft aus den Ingwerstücken pressen. Saft in einen Topf gießen und erwärmen.
Honig zufügen und vermischen. Auf knapp über 80 °C erhitzen und den Sirup in ausgespülte Flaschen mit einem Trichter heiß abfüllen.
Flaschen verschließen und für 5 Minuten hinlegen, damit der Kopfraum erhitzt wird. Dann aufrecht abkühlen lassen.
Möchte man die Flaschen verschenken, kann man sie mit Etiketten hübsch dekorieren und die Deckel mit einem Kapselversiegler originalitätssicher verschließen. Das geht ganz leicht und macht einen professionellen Eindruck.
Minzsirup in zwei Varianten
In diesem Video mache ich ein Experiment und teste, wie man am besten Pfefferminzgeschmack in einen Sirup bekommt, um daraus z. B. Liköre oder Salatsoßen herzustellen. Geht es besser mit einem Sud aus getrockneter Minze oder dem Saft von frischer Minze? Was dabei herausgekommen ist, sehr Ihr hier.
Zutaten
- Variante 1: 100 ml Pfefferminztee (stark) bzw. Sud aus getrockneter Minze
- Variante 2: 100 ml Saft aus einem Bund frischer Pfefferminze
- 100 ml Zitronensaft
- 200 g Rohrzucker
Zubereitung
Variante 1: Getrocknete Minze mit Wasser zu Sud/Tee aufkochen. Sud im Verhältnis 1:1 mit Zitronensaft mischen.
Variante 2: Pfefferminzblätter mit dem Slow Juicer entsaften. Minzsaft mit Wasser auf 100 ml auffüllen und mit Zitronensaft vermischen.
Sud- bzw. Minz-Zitronensaft-Mischung mit Zucker im Topf aufkochen, abschäumen und heiß in saubere Flasche füllen und verschließen.
Fazit: Der Sirup aus getrockneter Minze hat eine bräunliche Farbe und einen harmonischen Geschmack, lässt aber ein intensives, frisches Minzaroma etwas vermissen. Trotzdem lecker und gut geeignet für Mixgetränke z. B. mit Sekt. Der Sirup aus frischer Minze hat eine dunkelgrüne Farbe und ein gutes Süße-Säure-Verhältnis mit einer leicht bitteren Note. Er schmeckt intensiver nach Pfefferminze und eignet sich gut zum Aromatisieren von Soßen wie z. B. eines Salatdressings mit Joghurt.
Wie Ihr einen zuckerreduzierten Rhabarbersirup herstellen könnt, erkläre ich Euch HIER.
Fragen und Antworten
Zuschauer: Kann man den Sirup auch mit Zuckerersatz machen?
Steffi: Da bei diesem Sirup der Zucker karamellisiert wird, geht es in diesem Falle nicht. Bei anderen Sirupen könnte man eine Hälfte des Zuckers mit Xylit ersetzen, so wäre er immer noch haltbar. Nimmt man andere Ersatzstoffe, wie Aspartam etc., ist er nicht länger haltbar. Wenn man aber nur kleine Mengen für den sofortigen Gebrauch macht, sollte das okay sein.
Wie bekommt man die Zimtstange wieder aus der Flasche?
Mit einem Schaschlik-Spieß geht das super gut oder wenn die Flasche leer ist.
Muss der Ingwer-Honig-Sirup im Kühlschrank gelagert werden? Wie lange wird er haltbar sein?
Der Sirup ist außerhalb des Kühlschranks haltbar, auch wenn er aufgemacht ist und der Unterdruck 'entfleucht' ist. Der Zuckergehalt ist durch den Honig genügend hoch, wenn Du die Verhältnisse, die in diesem Video angegeben sind, einhältst.
Also eins ist mal sicher und das sagt jeder Imker: Wenn man Honig erhitzt, gehen sämtliche Vitamine kaputt.
Das stimmt. Deshalb würde ich für diesen Mischsirup auch keinen kaltgeschleuderten Bio-Honig verwenden. In diesem Fall geht es um den Ingwer und darum, einen haltbaren Sirup zu haben, den man jederzeit zur Hand hat. Man braucht für die Haltbarkeit immer eine bestimmte Menge an Zucker. Ich verwende Honig statt Zucker, denn selbst, wenn er erhitzt wurde, ist Honig sehr viel gesünder als Zucker.
Soweit ich weiß, sind bei der Minze die meisten Bitterstoffe im Stängel. Ich werde vorsichtshalber mal nur die Blätter verwenden.
Das ist ein gutes Experiment, ich bin sehr gespannt auf das Resultat!
Ich mache Minzsirup wie folgt: 50 g frische Minzblätter, 300 g Zucker und Saft einer 1/2 Zitrone pürieren. Mindestens 2 Std. ziehen lassen. Mit 600 ml Wasser gut 20 Minuten köcheln. Filtern und heiß abfüllen. Das gibt tolles Minzaroma im Sirup und ist eine gute Grundlage - selbst für Likör.
Das ist super! Das probiere ich auf jeden Fall aus!