Wasser einkochen
Wenn es um das Thema ‘Wasser einkochen’ geht, scheiden sich die Geister. Die einen sagen, es sei lebensnotwendig, die anderen halten es für Unsinn. Ich finde, es gibt durchaus einige Vorteile, die dafür sprechen, sich einen Vorrat an keimfreiem Trinkwasser in Gläsern oder Flaschen zuzulegen.
Hier zeige ich Euch, wie das geht, und erörtere, ob es sinnvoll ist, Wasser einzukochen, oder nicht.
Wie man Trinkwasser haltbar macht
Das Haltbarmachen von Trinkwasser ist ganz einfach. In meinem Video erkläre ich Euch, worauf Ihr beim Einkochen von Wasser achten solltet. Zum Abfüllen und Aufbewahren eignen sich alle Gläser und Flaschen, die einkochfähig sind und es ermöglichen, dass der Inhalt einen Unterdruck zieht. Das sind Twist-Off-Gläser, WECK-Gläser und Schraub- oder Bügelgläser und entsprechende Flaschen. Wichtig ist, dass sie absolut sauber und in warmem Wasser vorgewärmt sind. Das Wasser sollte nicht stark gechlort und - falls möglich, aber nicht dringend erforderlich - gefiltert sein.
Und so geht’s:
Zubereitung
Wasser im Topf sprudelnd aufkochen und 5 Minuten kochen lassen. Leitungswasser enthält manchmal etwas Chlor, doch nach 5 Minuten Erhitzung verflüchtigt es sich.
Dann das heiße Wasser in vorgewärmte Gläser oder Flaschen randvoll füllen und sofort verschließen.
Das Wasser dehnt sich bei der Erhitzung stark aus und zieht sich beim Erkalten zusammen, wodurch der für die Haltbarmachung wichtige Unterdruck in den verschlossenen Gläsern bzw. Flaschen entsteht. Dadurch wird das Wasser keimfrei, ist unbeschränkt haltbar, und wir können es jederzeit verwenden - als sicheres Trinkwasser, für Tee, Kaffee und vieles mehr.
Ist das Einkochen von Wasser sinnvoll?
Es gibt durchaus Argumente für und wider das Einkochen von Wasser, die ihre Berechtigung haben:
Pro: Wirft man einen Blick ins bewährte WECK-Einkochbuch, wird die Bevorratung von eingekochtem Wasser im Hausgebrauch sehr empfohlen. Denn fällt die Trinkwasserversorgung durch eine Katastrophe aus, ist es durchaus sinnvoll, einen Mindestvorrat an gutem Trinkwasser zu haben (pro Person etwa 10 Liter). Auch in Gegenden, wo das Leitungswasser stark gechlort oder wegen seines hohen Kalkgehalts nicht gut für die Zubereitung von Tee oder Kaffee ist, ist es eine sinnvolle Methode, die Qualität des Wassers zu verbessern. Auf Reisen im Wohnmobil ist es eine gute Möglichkeit, sich mit eingekochtem Wasser zu bevorraten, denn viele mögen das Trinkwasser in Plastikflaschen nicht.
Contra: Viele halten es für übertrieben, Wasser abzukochen. Außerdem haben Glasflaschen mehr Gewicht als Plastikflaschen und nehmen mehr Raum ein. In Krisengebieten werden die Menschen mit großen Mengen an Plastikflaschen versorgt, weil sie viel leichter und besser zu transportieren sind.
Keimfreies Wasser durch Einkochen
Ein Punkt, den ich beim Einkochen von Wasser tatsächlich relevant finde, ist die Keimfreiheit, die dadurch erreicht wird. Wenn wir unser Leitungswasser einfach so in Flaschen füllen, um es z. B. zur Arbeit mitzunehmen, und lassen es ein paar Tage stehen, wird man feststellen, dass dieses Wasser ganz schön muffig sein kann. Lässt man es noch länger stehen, gibt es plötzlich diesen Schleim an den Mundstücken und am Gewinde. Und fasst man in die Flasche hinein, spürt man, dass der Rand nicht mehr glatt ist, sondern eine Schleimschicht aufweist. Das wird verursacht durch Mikroorganismen, denn unser Trinkwasser ist nicht keimfrei. Allerdings enthält es kaum Nährstoffe. Daher können die Mikroorganismen, die sich dort bilden, keine sein, die Euch ernsthaft krank machen. Dennoch kann Wasser auf gewisse Weise schlecht werden und manchmal sogar anfangen, zu stinken. Das kann man durch Einkochen verhindern.
Kann es Botulismus bei eingekochtem Wasser geben? Nein, denn wir haben in dem Wasser keine Nährstoffe, welche die Sporen brauchen, um auszukeimen. Mehr zum Thema ‘Botulismus’ erfahrt Ihr hier: Botulismus und Einkochen
Fragen und Antworten
Zuschauer: Muss ja nicht immer gleich eine Katastrophe sein ... Bei uns hier in der Straße/im Viertel muss immer mal wieder das Wasser für ein paar Stunden oder einen Tag abgestellt werden wg. Rohrbruch z. B. bei Bauarbeiten, Altersschwäche der Rohre etc., also habe ich immer ein paar Liter extra auf Reserve.
Steffi: Das ist sinnvoll!
Zum Thema Notwendigkeit 'Einlagern von Wasser', unser Wasserversorger hat mir vor Kurzem auf Anfrage mitgeteilt, dass er bei Stromausfall nur 8 Stunden die Wasserversorgung aufrechterhalten kann (größere Stadt in Süddeutschland). Ist für mich einfach eine Sache von "Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.' Andere kaufen Wasser in Dosen für teuer Geld, dann lieber selber machen und man weiß wie immer, was man hat.
Gute Überlegung!
Mein wichtigstes Argument für das Einkochen von Wasser: So hat jede Mutter eines Neugeborenen relativ kostengünstig die Möglichkeit, keimfreies Wasser zur Herstellung von Babynahrung mitzunehmen, wo auch immer sie sich hinbewegt.
Das ist ein guter Hinweis, herzlichen Dank.
Eine Frage zur Keimfreiheit. Bedeutet keimfrei, dass auch solche Sachen wie Medikamentenrückstände, irgendwelche Gifte oder Schwermetalle aus dem Wasser raus sind, wenn ich es 10 Minuten koche?
Leider nein. Keime sind Viren, Bakterien und auch Schimmel. Das wird abgetötet. Um Schadstoffe herauszufiltern, müsste man einen Wasserfilter einsetzen.
Wie lange ist das eingekochte/eingeweckte Wasser denn haltbar?
Unbegrenzt.
Ich werde ab jetzt in meinen leeren WECK-Flaschen Wasser einkochen. Somit habe ich einen Wasservorrat, und die Flaschen sind für die nächste Verwendung sauber.
Wenn Du den Glasinhalt dann in den Einkochautomaten füllst, hast Du nicht einmal Wasser 'verschwendet'.
Energetisiertes Wasser kann man über Jahre hinweg haltbar machen, ohne Einkochen. Ich selbst hatte eine Karaffe mit Leitungswasser gefüllt und einen Amethyst hineingelegt. Wir haben das Wasser immer wieder probiert, auch mit Gästen und alle waren begeistert. Das Wasser war genauso gut wie am ersten Tag. Das Wasser habe ich nach 15 Jahren weggeschüttet, aber nur weil wir umgezogen sind. Ich lagere heute meinen Wasservorrat (Osmose, Wasser) in Glasflaschen und gebe einfach einen kleinen Edelstein hinzu. Wasser in Plastikflaschen ist gesundheitsschädlich, da es Unmengen an Mikroplastik enthält. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen auf Mikroplastik im Körper stehen.
Danke für Deinen Hinweis.
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