Kleine Einmachgläser - Minigläser unter die Lupe genommen
Heute nehme ich Euch mit auf eine kleine Reise durch die Welt der Mini- oder Portionsgläser. Glaubt mir, es sind mehr als nur 'kleine Gläser' – es gibt so viel zu entdecken und zu erzählen!
Wie es dazu kam, welche Arten von Minigläsern und passenden Deckeln es inzwischen gibt und wofür man sie alles verwenden kann, erfahrt Ihr hier.
Kleine Einmachgläser
Vor etwa 20 Jahren begann meine Leidenschaft für Gläser. Damals gab es kaum Auswahl, nur typische Schlachtergläser. Und kleine Gläser gab es schon gar nicht. Doch mit der Zeit wuchs das Interesse an kleinen Gläsern, sowohl bei Verbrauchern als auch in der Gastronomie. Die Herausforderung war, sie zu bekommen. Es gab damals nur drei Arten: ein rundes Glas mit etwa 40 ml, ein Glas mit einem ziemlich hässlichen Design und das berühmte Sechskantglas – beliebt, aber total unpraktisch.
Bevor ich Euch etwas über die Entwicklung und Geschichte unserer kleinen Gläser erzähle, möchte ich Euch ein paar praktische Tipps zu deren Anwendung geben.
Tipps zur Verwendung von Portionsgläsern:
- Befüllen: Kleine Gläser sind oft schwer zu befüllen. Normale Trichter passen meist nicht. Tipp: Verwendet zum Einfüllen von flüssiger Marmelade eine Kanne oder einen Babyflaschen-Trichter.
- Deckelprobleme: Bei Mini-Gläsern kann es schwer sein, die kleinen Deckel richtig zu schließen. Die Lösung: Wendet etwas mehr Kraft an (was man bei TO-Verschlüssen normalerweise nicht machen sollte) und dreht den Deckel fest drauf.
- Vakuumprobleme: Manchmal sieht es so aus, als ob kein Vakuum gezogen wurde. Lösung: Das Glas nicht zu voll füllen oder auf einen Deckel mit Button verzichten.
Wichtig ist auch, das richtige Glas für den Zweck zu wählen. Zum Beispiel ist ein Glas mit vielen Ecken für Pesto nicht ideal, dafür aber für Kräutersalz. Für Marmeladen oder Chutneys sind Gläser mit einer größeren Öffnung besser geeignet, weil man den Inhalt daraus leichter herauslöffeln kann.
Wie wir zu unseren Mini-Gläsern kamen
Ich habe zu den kleinen Gläsern eine besondere Beziehung. Unser erstes selbst produziertes Glas entstand durch Zufall. 2001 gingen einige Glaswerke pleite. Das betraf auch das Werk, das einen Klassiker herstellte: das altbekannte viereckige Tintenglas. Ich fand, dass dieses Glas viel zu schön war, um es sterben zu lassen. Also entwickelte ich ein eigenes kleines Glas, das diesem sehr ähnelt. Die damaligen Minigläser waren für mein Empfinden viel zu klein und formal langweilig. Ihre Füllmenge reichte nicht mal für zwei Brötchenhälften. So entstand die Idee, ein viereckiges Glas mit einer Füllmenge von 50 ml zu entwerfen und es sowohl mit einer Kork- als auch TO-Mündung produzieren zu lassen. Wir nannten es Cubi. Es war damals eine große Herausforderung für uns, denn wir mussten eine hohe Stückzahl abnehmen. Aber die Rechnung ging auf. Hotels und andere Kunden sprangen sofort auf dieses Glas an.
Auch die Idee zum nächsten eigenen Glas entstand per Zufall während eines Urlaubs in einem Hotel. Dort wurden auf dem Buffet viele verschiedene Desserts in kleinen Plastikbechern serviert, sodass die Gäste, die am liebsten von allen kosten wollten, kleine Einzelportionen bekamen. Eine super Idee! Zuhause habe ich den Becher nachgezeichnet und es entstand der Entwurf für unser Becherglas. Da es kein Gewinde, sondern einen schönen Rand hat, sieht es ansprechend aus und ist ein ideales Servierglas. Mit einem passenden Frischhaltedeckel abgedeckt, lässt sich das befüllte Glas prima im Kühlschrank aufbewahren. Wir haben dann noch eine 2. Variante des 65 ml-Becherglases mit einem Twist-Off-Gewinde herstellen lassen, das man zum Einkochen verwenden kann.
Nun konnten wir endlich ein Glas anbieten, das nicht nur praktisch ist, sondern auch schön aussieht. Über die Jahre hinweg haben wir verschiedene Designs entwickelt, jedes mit seinen eigenen Vorteilen. Letztendlich fand ich mein persönliches Lieblingsglas: Ingenio, ein vielseitiges, gradliniges Mini-Sturzglas ohne Schultern mit perfekter Füllmenge für kleine Portionen.
Es ist faszinierend, wie viel Geschichte und Entwicklung in diesen kleinen Gläsern steckt. Jedes hat seine Daseinsberechtigung und seine speziellen Vorteile. Für mich ist das Thema jetzt abgeschlossen – ich habe mein ideales Mini-Glas gefunden.
Ich hoffe, dieser kurze Exkurs in die Welt der kleinen Gläser hat Euch gefallen und Ihr habt genauso viel Freude an den Minigläsern wie ich!
Fragen und Antworten
Zuschauer: Toller Beitrag, vielen Dank dafür. Ich habe dazu noch eine Frage. Hier war jetzt die ganze Zeit die Rede vom Abfüllen von Marmelade. Wie sieht es bei anderen Sachen aus (Sambal - eine Chilipaste - oder ähnliches)? Kann man in den Gläsern einkochen? Oder sind die zu klein?
Steffi: Grundsätzlich kann man das machen. Die Einkochzeit und die Temperatur hängt dabei vom Rezept und den Inhaltsstoffen ab. Ist genug Säure im Spiel (pH-Wert unter 4,6), genügt, wie bei Marmelade, das heiß Abfüllen. Die Glasgröße spielt keine Rolle.
Vielen Dank für den kleinen Exkurs! Ich benutze die kleinen Gläser eigentlich nur für Kräutersalz oder die Reste von dem groben Salz, das bei Laugenbrezeln immer übrig bleibt. Ansonsten zum Fermentieren von Miniportionen, wie Knoblauch oder Ingwer in Honig. Gerne nehme ich sie für Abfüllungen von Cremes oder kleinen Mengen von Heilpflanzenauszügen, wo man nur Minimengen braucht. Für Gewürze kann ich sie mir auch gut vorstellen.
Das sind ja unheimlich viele Einsatzmöglichkeiten! Wow!
Wieder ein super Video. Das kleine Ingenio-Glas benutze ich für Marmeladenpräsente und für Senf, meist kleine Versuche wie Bärlauchsenf u.ä. Tipp: Für etwas pastöseres Füllgut nehme ich gerne auch einmal einen Konditor-Spritzbeutel.
Ja, für solche Zwecke ist das Ingenio super! Und der Trick mit dem Spritzbeutel ist klasse!
Sehr schön erklärt, aber ich habe ein ganz anderes Problem. Die Gläser sind so fest zu, dass ich sie nicht mehr aufkriege, ohne den Deckel zu zerstören, was ich aber nicht will. Gibt es einen Öffner, der die Gläser schonend öffnet?
Es gibt einige Öffner, die Gläser zerstörungsfrei öffnen können. Hier findest Du einige: Flaschen- und Deckelöffner. Vielleicht ist da ja einer dabei, der Dir zusagt.
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