Twist-Off-Deckel für Gläser
TO steht für Twist-Off (engl. "Abdrehen") – Twist-Off-Deckel haben die Besonderheit, dass sie das "WECK-System" sozusagen eingebaut haben. Im Verschluss ist eine Dichtung, die mit einem WECK-Gummiring verglichen werden kann. Zudem hat der Deckel kein Gewinde, sondern nur Nocken (kleine Vorsprünge) im Metall, vergleichbar zu den WECK-Klammern. Der Verschluss wird nicht fest auf das Glas gedreht, sondern nur angeklemmt, wodurch der beim Einkochen entstehende Innendruck nach Außen entweichen kann.
Sterilisierfeste und pasteurisierfeste Twist-Off-Deckel
Pasteurisieren bedeutet eine Erhitzung bis etwa 100 °C, also bis zum Siedepunkt von Wasser unter Normalbedingungen. Sterilisieren bedeutet, dass Wasser unter Druck auf eine Temperatur von ca. 120 °C erhitzt wird.
Wir führen sowohl pasteurisierfeste als auch sterilisierfeste Twist-Off-Verschlüsse. Der Unterschied besteht lediglich in der Dichtung, die bei sterilisierbaren Deckeln härter und hitzebeständiger ist. Viele glauben, dass sie dadurch auch hochwertiger wären. Pasteurisierfeste Deckel sind jedoch absolut gleichwertig und für den Hausgebrauch ohne Dampfkochtopf oder Pressure Canner reicht ihre Hitzebeständigkeit völlig aus. Sie sind darüber hinaus in der Handhabung einfacher: Da das Dichtungsmaterial bei niedrigeren Temperaturen vergleichsweise flexibel ist, kann der Verschluss besser auf das Glas gedreht werden.
Welcher Deckel nun für Sie besser ist, hängt also in erster Linie von Ihrer Einkochmethode ab.
Legende:
past. = pasteurisierfest
ster. = steriliserfest
Deckel schließt nicht – die Ursachen
Wie oben beschrieben funktionieren Twist-Off-Deckel ähnlich wie das WECK-Prinzip. Beim Aufsetzen auf das Glas sollte man die Deckel nicht mit zu viel Kraftaufwand anbringen, da diese sonst überdrehen. Durch das Durchdrehen des Deckels werden die Nocken beschädigt und das Einmachglas kann nicht mehr richtig verschlossen werden.
Hier erfahren Sie, was die Ursache sein kann, warum der Deckel das Glas nicht richtig verschlossen hat:
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Verschluss wird überdreht: TO-Verschlüsse werden nicht aufgeschraubt, sondern mit einer kleinen Drehung festgesteckt. Ungeübte können zum Vergleich ein Marmeladen- oder Gurkenglas aus dem Kühlschrank holen und den Test machen: Wie weit muss man beim Öffnen des Glases den Deckel nach links drehen? Genauso weit muss der Verschluss beim Schließen nach rechts gedreht werden.
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Deckel ist defekt: Wurde der Verschluss zuvor schon verwendet? Beim Öffnen können die Verschlüsse beschädigt werden. Sind Dellen zu erkennen oder ist die Dichtungsmasse nicht mehr weich und flexibel? Dann muss der Deckel ausgetauscht werden. Die Dichtungsmasse übernimmt die Funktion eines WECK-Gummis oder eines Dichtungsrings bei einem Bügelglas. Ist das Dichtungsmaterial nicht mehr flexibel, kann sich kein Unterdruck im Glas bilden und das konservierende Vakuum bleibt aus. Es ist empfehlenswert immer ein paar Ersatzdeckel für Ihre Gläser auf Vorrat zu haben.
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Der Inhalt des Glases ist noch nicht abgekühlt: Twist-Off-Deckel sitzen nach dem Abfüllen oder Einkochen nicht fest auf dem Einmachglas. Da sie nur von den Nocken gehalten werden, lassen sie sich leicht wieder abdrehen. Erst wenn das Vakuum den Verschluss auf das Glas drückt, sitzt dieser wirklich fest. Gläser oder Flaschen mit heißem Inhalt sollten deshalb möglichst nicht bewegt werden und erst in den Vorratsschrank oder in den Keller geräumt werden, wenn sie komplett abgekühlt sind.
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Glasrand ist nicht sauber: Damit ein Vakuum im Glas entstehen kann, muss der Rand des Einmachglases absolut sauber sein. Kleine Spuren von Marmelade, Brühe oder Öl verhindern eine feste Verbindung zwischen Glas und Deckel. Beim Abfüllen sollte man deshalb einen Einfülltrichter benutzen und etwas Platz zwischen Füllgut und Deckel lassen. Zusätzlich lohnt es sich, die Ränder mit einem sauberen Küchentuch abzuwischen.
Übrigens: Feuchte Deckel, die direkt aus dem Wasserbad kommen, stellen kein Problem dar. Nur Feststoffe (Zucker, Salz, Obst, Gemüse oder Öl) dürfen nicht zwischen Glas und Dichtung gelangen.
Was ist der Unterschied zwischen ölbeständigen Verschlüssen zu herkömmlichen Twist-Off-Deckeln?
Für ölhaltige Füllgüter gibt es spezielle, sogenannte ölbeständige Deckel, die in der Regel mit der Angabe "für ölhaltige Füllgüter ab einer Füllmenge von ..." versehen werden.
Verschlüsse für Einmachgläser und Konserven kommen nicht ohne eine Kunststoffdichtung aus, und diese enthält in der Regel Weichmacher. Wir bieten ausschließlich weichmacherreduzierte Verschlüsse an, die beim Einsatz mit Säure oder Alkohol absolut unbedenklich sind und problemlos für alle Lebensmittel eingesetzt werden können – abgesehen von öligen Produkten.
Der Grund dafür: Kunststoffe werden aus Rohöl gewonnen, deshalb lassen sich Kleinstbestandteile daraus am besten mit Öl lösen. Gleich und gleich gesellt sich eben gern. Der Übergang von Partikeln aus Verpackungen in Nahrungsmittel wird Migration genannt. Unabhängig davon, ob diese Stoffe gesundheitsschädlich sind oder nicht, werden strenge Grenzwerte vom Gesetzgeber dafür vorgegeben.
Ölbeständige Twist-Off-Deckel
Die Ölbeständigkeit eines Verschlusses ist immer von der Füllmenge abhängig. Denn je kleiner der Verschluss und je mehr Inhalt im Glas, desto geringer ist die Konzentration von ausgelösten Teilchen im Nahrungsmittel. Deshalb eignen sich hohe, schmale Gläser mit verhältnismäßig kleinen Verschlüssen besonders gut für Lebensmittel, die in Öl eingelegt sind.
Fast alle professionellen Twist-Off-Deckel sind migrationsarm und ölbeständig, zumindest ab einer bestimmten Füllmenge. Je nach Zusammensetzung der Dichtung unterscheiden sich die verschiedenen Verschlüsse in ihren Einsatzmöglichkeiten. BLUESEAL Deckel sind beispielsweise komplett frei von Weichmachern und speziell für ölhaltige Füllgüter entwickelt, allerdings ist ihre Dichtung härter und die Handhabung dadurch etwas schwieriger. Grundsätzlich möglichst ölbeständige Deckel, auch für Marmeladen, sauer Eingelegtes oder Alkoholisches, zu verwenden, ist nicht notwendig.
Sind Twist-Off-Deckel gesundheitsschädlich?
Ganz klar: Nein, wenn sie bei einem Fachhändler gekauft werden. Denn diese stellen sicher, dass die geltenden Vorschriften und Grenzwerte des Lebensmittelrechts eingehalten werden. Weichmacher sind nicht zwangsläufig gesundheitsschädlich, allerdings sollte die Aufnahme am besten so gering wie möglich gehalten werden.
Beim Kauf von Einmachgläsern in Dekoläden sollte man allerdings vorsichtig sein. Diese werden häufig als Dekoartikel importiert und müssen daher nicht den europäischen Migrationsvorschriften entsprechen. Die Dichtungen können sehr viele Weichmacher enthalten, die beim Kontakt mit flüssigen Lebensmitteln ausgelöst werden. Die Mirgrations- und Schadstoffwerte können dann weit über dem gesetzlichen Grenzwert liegen.